Recht interessant wird langsam die Rolle von Matan Vilnai, dem Deputy Defense Minister Israels dessen Radio-Interviews als Botschaften an die Gegenseite verstanden werden sollten. So durfte er am 17.09., also kurz vor dem Kabinettsbeschluß "enemy entity" den es als quasi-Kriegserklärung einzustufen gilt entgegen dem mainstream eine "ein- bis zweiwöchige Testphase" einläuten in der ["All propositions for a ceasefire must be examined, but it cannot be taken under consideration as long as Hamas does not stop rocket fire against Israel."] die Bereitschaft der Hamas auf dem Prüfstand liegen würde. Nun das Ergebnis der Prüfung war eigentlich negativ. Heute realtiviert er die deutlichen Aussagen des Verteidigungsministers Barak in dieser Woche, der Israel "nearing an extensive operation in Gaza" gesehen hatte. Eine anonyme Quelle wird mit "The army is not considering an imminent operation, but we have not excluded such an option since we continue to see more and more rockets.", während Vilnai gar davon spricht das man ["The conference is an element we have to take into account, along with other elements, before we embark on such an operation."] die Aktion gar hinter die November-Veranstaltung in Washington legen können würde. Ob hiermit nun auf die deutlichen [oder sehr deutlichen] Worte von Mahmoud Abbas, oder Wünschen aus Amerika, oder einer bloßen Hoffnung an der Geschichte vorbeikommen zu können Rechnung getragen wird gilt es zu beobachten. Von zentraler Bedeutung bleibt eben der Raketenbeschuß auf israelisches Territorium. Hört er auf... bleiben die israelischen Soldaten auch von Gefahren verschont: Die Hamas präsentiert heute öffentlich 400 Selbstmordattentäter, darunter 200 Frauen, spricht von mittlerweile 50 000 Bewaffneten unter ihrer Führung und das Sie sich strategisch weiter entwickelt hat dürften die Ergebnisse gegen die Fatah-Übermacht im Juni auch der IDF bewiesen haben. Weitaus gefährlicher könnten die vielen Splittergruppen für die Israelis werden, die sich geschlossen hinter die "Landesverteidigung" stellen und deren Taktik-Stile zwar illusorisch aber eben deswegen gefährlich werden könnten. Daneben ist eine Bevölkerung vor Ort, die eine gewisse Wut auf die IDF in sich trägt, so das neben direkter Unterstützung gegen die mögliche Invasion auch eine gewisse Bereitschaft zum Leiden maßgeblich ist. Wie zudem ein erneuter "explosives device"-Fund an einem Checkpoint in Ramallah und erneuter Widerstand aus den camps in Nablus belegt ist die Lage in der Westbank keineswegs so ruhig wie man das wünscht um den Rücken frei haben zu können. Und natürlich lagern ein möglicher Angriff auf den Iran, ein möglicher Angriff auf Syrien, ein möglicher Angriff auf der Hezbollah strategisch über der Verhinderung von blöden Qassam-Raketenabschüssen, die verhältnismäßig wenig Schäden anrichten [im Vergleich zu einer potentiellen Atombome des Iran]. Wie auch immer, PM Olmert hat mit seinem syrischen Abenteuer allemal die grundsätzliche Kampfbereitschaft des Gegners gestärkt und sieht sich nun einem Sammelsurium an Feinden gegenüber, die nicht einmal mehr den psychologischen Rückstand der Unbesiegbarkeit israelischer Truppen im Kopf haben. Jüngster Spekulatn auf der anderen Seite ist Ahmad Jibril: "I believe Israel has prepared all likely scenarios for war with Syria, but they are still considering where they would land the first strike, which will come very soon," Jibril said. "They are weighing whether to attack on one front or on multiple fronts. Und die Hezbollah tönt mit. [Nachdem ich schon diese Woche in Punkto "Anschlag an Sukkot - Donnerstag" prognostisch versagt habe... da versage ich gerne!... spare ich mir irgendwelche Prognosen wer wen denn nun attackiert.]
Avi Issacharoff, der in seiner Analyse zum Gazastreifen überhaupt keinen Draht zur Situation hat schriebt zumindest ein lesbares aber in weiten Teilen falsches Stück: "The brainstorming in Israel on how to strengthen Palestinian Authority Chairman Mahmoud Abbas has again raised the possibility of releasing Tanzim leader Marwan Barghouti from prison." Grundsätzlich sind solche Texte wichtig um die Selbstsicht der Israelis kennen zu lernen. Historisch bedenkliche unflexible Aussagen wie "Terror führte zur RE-Occupation der Westbank am Karfreitag 2003" lassen nicht einfach nur andere Aussagen oder Möglichkeiten damals außer Acht, sondern versinnbildlichen den alten Hang vieler israelischer Denker und Schreiber den israelischen Staat aus der Verantwortung zu nehmen. Ein Problem, da man sich in der Konfliktlösung auch auf die andere Position einlassen muß. War schon 2003 die Entscheidung der Reoccupation falsch ist ihre Existenz bis prognostiziert 2009 oder gar länger nicht richtig geworden, weil es 2003 eine israelsiche Entscheidung war.
Senior Palestinian officials urged Yasser Arafat not to declare an independent state in the 1970s because they feared it would allow Israel to maintain sovereignty over all Palestinian lands, according to declassified documents.
Freitag, 28. September 2007
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