Samstag, 22. September 2007

Fatah arrests 1 Hundred

Als nichtpolitische Aktion wird eine Verhaftungswelle im Flüchtlingslager Huwwara/Nablus von den Verantwortlichen beschrieben. In Koordination mit dem israelischen Militär wurden über 100 Lagerinsassen inhaftiert und Waffe konfiziert. Sowohl Bürgermeister als auch Polizeichef erläutern das die Maßnahme gegen ein ausgebrochenes Sicherheitschaos notwendig geworden wäre. Verschiedene Clans hätten sich mit Blutrache "beschäftigt". Die Rolle der IDF wird als neutral beschrieben. Israel muß dem Vorgehen bewaffneter Fatah-Kräfte in dieser Zone zustimmen. Von Verletzten ist derzeit nichts zu hören. Die dpa läßt sich jedoch zu der Äußerung verleiten: "PA police arrest wanted militants in Nablus in move coordinated with Israel", was wiederum aus der israelischen Sicherheitsanalyse stammt, das Nablus als generelle Terrorhochburg einzustufen sei in der ruhende Terrorzellen durch syrisch-ansässige Gruppen aktiviert worden seien. [Sprich, egal warum man jemanden inhaftiert, letztlich dient alles dem Anti-Terrorkampf, der wiederum solche Massenverhaftungen ohne wirklich erkennbaren Grund legalisieren] Problematisch für die Fatah-Spitze ist diese Analyse allemal, da sie eine israelische Strategie-Erweiterung darstellt. Bezüglich der Westbank suchte man seitens Israel über den Mauerbau erfolgreich gegen Terror-Inflitrationen vorzugehen. In Richtung des Islamic-Jihad führte man einen separaten Kleinkrieg, der Hamas verhaftete man die politische Spitze weg. Eine Erweiterung dessen auf mutmaßliche Zellen von Hamas und PRC, und/oder Fatah-loyale Milizionäre, die sich der Unterschrift unter den "Begnadigungs-Vertrag" verweigern mit System brächte die Fatah in größte Schwierigkeiten, da sie als Handlanger der Israelis gebrandtmarkt weite Teile der palästinensischen Gesellschaft zumindest unwillig zur Kooperation, im schlechtesten Fall willig zum Widerstand brach liegen lassen würde. Brach liegen für eine Libanisierung der Verhältnisse. [Qadora Fares erläutert der Presse heute das die Fatah ihre non-Dialog-Strategie gegenüber der Hamas nach dem zu erwartenden Scheitern der Truthahn-Show in Washington überdenken müsse. Im Erfolgsfalle wäre es die Hamas, die ihre Strategien zu überdenken habe.] Die Realität in der Westbank jedoch spricht im Falle einer tatsächlich vorhandenen israelischen Strategie [die ich nicht unbedingt sehe] von einmen ganz anderen Kampf, der über Fatah gegen Hamas hinaus geht. Andererseits sind die bisherigen Aktionen eher von willkürlicher Natur und Aktionen in der "Terrorhochburg" Nablus haben traditionellen Charackter. Es scheint eher so als ob die IDF eben nichts Besseres zu tun habe. Die Willkür-Systematik geht eher ins israelische Innere: In dem man die Belagerungen der Westbankstädte auf hohem Niveau hält bezieht man eine Mehrheit der Soldaten in diese Erfahrung mit ein. Wir reden nicht von einzelnen Erwählten, sondern von strukturell perfekt ausgetauschten Tausenden Staatsbürgern, deren Identifikation mit dem System über die Schuld-Notwendigkeit definiert wird. Die Baraks und Netanjahus und Sharons dieser Welt benötigen ungebrochene Generationsabläufe, da sie sich intuitiv weiterhin als bedrohte entität sehen. Da braucht man keine Waschlappen, die an Mauern Wache stehen, sondern Leute, die Blut geleckt haben. Ein israelischer soldat an einem Checkpoint der Blümchen und Schokolade und Wasser verteilt? Wer braucht den wenn es eng wird? Man braucht die Leute, die auch mal [heute passiert] an einem Checkpoint eine Oma verprügeln. Auch diktiert das Militärwesen damit auch der Politik den Fortschrittston. Man hegt und pflegt die neuen Terror-Zellen, die sich heute aus den steinewerfenden 14-jährigen des Jahres 2000 rekrutieren und die nur Chaos, Kriminalität und Militäraktionen kennen. Wie auch immer. Die Fatah hat ein gesellschaftliches Problem, das auch nicht über Vertragsunterschriften, oder wirtschaftlichen Wohlstand für Fatahisten gelöst werden kann.

Unterschiedlich wird das Vorgehen von Fatah-Kräften gegen eine Demonstration einiger hundert Frauen gegen die Inhaftierungspolitik der ramallahnischen Fatah-Bande bewertet. Die armen Fatahisten bezichtigen Frauen sie angegriffen zu haben, hingegen äußern Frauen das man sie mit Gewalt von ihrem Ziel [likal-zentraler al-Manara-Platz] abgehalten hätten. Der zuständige Fatahist für die Verhaftung politischer Gegner Ashraf Ajrami hält die von den Frauen angegebene anzahl von 700 Gefangenen für übertrieben, weigert sich jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Ajrami berichtet gleichzeitig das die Hamas seine Familie, die noch im Gazastreifen verblieben ist bedroht.

Im Gazastreifen werden vier Kinder beim Spielen mit einem mutmaßlich durch die IDF "liegen gelassenen" explosive-device verletzt. Der innerpalästinensische Medienkrieg [in der Westbank werden Hamas-loyale Sender stark penetriert, im Gazastreifen andersrum] treibt neue Blüten: Zum zweiten Mal konfiszieren EF-Truppen das Auto von Muhammad Dahuri [Palestine TV]. Das erste Mal hatten sie es noch zurück gegeben. Weiterhin im Unklaren liegt der Fall "Abu Hujair". Während der letzten Aktion der IDF im al-Bureij-Camp wurde vermeldet das drei Mitglieder der Familie verletzt worden seien, hingegen berichtete Scott Wilson/W-post das die drei getötet worden seien. Nun erklärt die Hamas das ihr Miglied unter den Dreien gestroben sei. Das Schicksal der anderen beiden wird nicht dargelegt.

Un-Zitat des Tages: Michael Kozak, a senior official at the White House National Security Council, told reporters Bush's talks with Blair and Palestinian leaders [on monday] are seen as an opportunity to advance a vision of Israel and an eventual Palestinian state living side by side in peace.

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