Donnerstag, 13. September 2007

Kouchner: Only a dead intervention is a good intervention

Beachtliche Klimmzüge übt Frankreichs Aussenminister Bernard Kouchner bei seinen Besuchen in arabischen Häusern, nachdem er noch tags zuvor seiner israelischen Amtskollegin Livni vollständige und kritiklose Unterstützung israelischer Interessen signalisierte. Innovative Vorschläge der Südländer wie eine Friedenstruppe für Westbank/Gaza [Juli07] die Kouchner impulsiv-medienpräsenzgeil mitgetragen hatte sind vom Tisch. Eigene Vorschläge der als Löwenbändiger hyperaktiv angetretenen Franzosen unter Sarkozy Fehlanzeige. Dem aussenpolitische Duo Sarkozy-Kouchner darf jedoch nicht unterstellt werden das sie wie vorausgesagt bloße Zionismuskopien darstellen, denn es ist bei weitem Schlimmer: Sie sind psychisch labile Amateure, denen das Spielzeug Naher Osten, das sie unbedingt haben mußten sofort wieder langweilig wurde. Es hat sich nun mittlerweile in Ägypten, in der Arabsichen Liga, in Ramallah, in Saudi-Arabien, in Jordanien [in der Achse der Guten Despoten] eine breite Front entwickelt, die sich enorm frustriert über die Inhaltslosigkeit der Floskel "im November in Washington wird irgend etwas statt finden". Niemand hat jeher einen festen Termin gesehen. Niemand eine Einladung bekommen. Kaum aber fordern die Araber vollständig richtig das unbdingter Druck auf die beiden Verhandlungspartner ausgeübt werden muß um weit reichende und tragfähige Kompromisse zu erzielen faselt Kouchner den Arabern ein FRankreich ist "against "intervention" in the ongoing discussions" entgegen. Die folgende Aussage von Mahmoud Abbas, der damit eigentlich den "left-wing-hoax"-8-Punkte-Plan dementieren wollte veranchaulicht drei Dinge: "We only discussed the formation of a joint committee to deal with all the significant issues which we need to agree on at this stage." Erstens sind die seit Wochen ohne "Intervention" tobenden Verhandlungen vollständig erfoglos gewesen. Zweitens ist die Diskussion eben nicht "Chefsache", also von zentraler Bedeutung, was Drittens Abbas längst selbst zugibt: Ihm ist der Spatz in der Hand [internationales Geld und etwas Ruhe] viel lieber als die Taube auf dem Dach [der palästinensische Staat]. Amr Moussa verwundert "whether Arabs could attend a conference and exchange smiles, while Israeli settlements continue to be built on the occupied Palestinian territories." Mich verwundert es nicht. Die israelische Seite scheint im Frühjahr in Washington nicht nur den Waffendeal verhandelt zu haben. Und nachdem die letzten Monate den rapiden Gesichtsverlust europäischer Konfliktlösungspolitik beschleunigt haben darf man sich gerne nochmals die ebenso vollständig richtige Einschätzung der CIA aus dem Jahre 2005 vors Gesicht halten: Der Konflikt wird noch ein Minimum von 20 Jahren andauern. Ahmed Aboul Gheit geht anläßlich des nächstwöchigen Erscheinens von Condi Rice in die Offensive: "We hope that we will have a clear idea over the American assessment of the situation and when and where the meeting will be held and what its agenda will be." Gheit, es gibt keine agenda.

Syrien-Affairen-update: [Punkt für mich, hab ich gleich gesaagt] Turkey provided Israel with intelligence on Syria prior to last week's alleged IAF flyover into the country, Kuwaiti newspaper Al-Jarida claimed on Thursday. According to the report, the country had a central role in delivering precise information regarding targets in Syria that were to be hit by Israeli planes. Further, the report claimed that the Israeli pilots were given authorization by the Turkish army to use its airspace in order to carry out the operation. Sources told Al-Jarida that Turkish intelligence did not coordinate the move with Prime Minister Recep Tayyip Erdogan. "Coordination of the [release of information] occurred far away from the political echelon," it said.

Editorials: Among Arab Nations, an Atmosphere on Edge, Jeffrey Fleischmann +++++ Fuit en Avant, Yossi alpher +++++ Palestine and the Great Leap Forward?, Josef DeVoir +++++ Israel resists Palestinians on peace talks, Adam Entous +++++ No solution without Jerusalem, Jihad el-Khazen

Front: IAF-strike hits Islamic-Jihad-car in Jebaliya: Zwei Leichtverletzte. Ansonsten wohl vorbereitende reconaissance-Aktivitäten kleinerer Truppenverbände der Israelis und Hubschrauberaktivität. Über donnerstägliche Aktivitäten in der Westbank [Neujahr] ist nichts bekannt. Die Hamas ruft hingegen einerseits die das Ende der Vorbereitungen zur Verteidigung gegen eine israelische Militäroffensive aus und andererseits dazu auf Attacken während des Ramadan einzustellen. [Pffft...] Kleinere Zwischenfälle: Ein PBS-Journalist wird von der EF verhaftet und geschlagen.

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