Zumindest in Beit Hanoun wird das von der Hamas ausgesprochene "Versammlungsverbot" in der Öffentlichkeit gebrochen. Bei ersten Auseinandersetzungen zwischen Fatahisten und der Executive Force der Hamas werden bis zu 11 Menschen verletzt, darunter erneut 2 Journalisten. Journalisten scheinen nach Berichten gezielt von der Hamas angepöbelt zu werden. Ein Indiz, das die Hamas die Öffentlichkeit von den möglichen kommenden clashes ausschließen möchte. Bei der gestrigen Gegendemonstration kam es zu keinen vorfällen, wenngleich die Teilnehmerzahl nicht gennant wurde.
Im Vorfeld hatte Grand Mufti Marwan Abu Ras ausdrücklich öffentliche Gebete aus religiöser Sicht erlaubt. In der Westbank solidarisierten sich viele Fatah-Politiker in dem sie an öffentlichen Gebetsveranstaltungen teilnahmen. Weltfremd erscheint dabei der Präsident. Abbas ruft die Fatahisten auf "Kontakt" zu den Sicherheitsleuten der Hamas zu vermeiden. Israel hält sich mit Aktionen im Gazastreifen demonstrativ zurück. Zuvor war es zur Erschießung eines Ex-Fatah-Security-Service Mitglieds gekommen. Die näheren Umstände sind zweifelhaft: Der Mann stammt aus dem Dagmoush-Clan.
Als erstes Regierungsmitglied hat Minister Ghaleb Majadele [Kultu, Wissenschaft, Sport] zur Affaire "Kampfflugzeuge über Syrien" geäußert und indirekt die vermutete Version bestätigt. Er bezeichnete Überflüge über syrisches Territorium als "regelmäßig", die zur Überwachung geflogen werden würden. [Update: Yuli-Yoel Edelstein, Likud, urges PM to fire Majadele "before he gets Israel in trouble" :-))] Nun gibt es drei Möglichkeiten: Entweder sie sind regelmäßig [was einer ständigen Verletzung des syrischen Luftraums gleichkommt], dann wäre die syrische Reaktion [Abwehr-Batterien feuern zu lassen] ein wohl durchdachtes Signal an die Israelis. Die Inszenierung vor einer möglichen Militäroperation im Gazastreifen bindet Streitkräfte Israels im Norden und hilft der Hamas etwas Zeit zu gewinnen. Desweiteren hebt es die Stimmung innerhalb der Arabischen Liga: Diese hatte zeitnah eine speziell an Syrien gerichtete offizielle Einladung ausgesprochen [Syrian Ambassador to the United Nations Bashar Ja'afari on Al-Jazeera], was einer Lösung der Verstimmungen zwischen Saudi-Arabien und Syrien gleich kommen würde. Der arabischen Liga würde demonstrativ das Vehlverhalten der Israelis vor Augen geführt und ihre Position gegenüber der Washingtoner Veranstaltung [immer noch keine offiziellen Daten] würde verhärtet werden [Bestehen auf die Einhaltung des eigenen Friedensplans]. Interessanter Schachzug, der mir taktisch seeehr gut gefällt. Dabei ist die Rolle der Türkei als ins Spiel gebrachte logistische Basis zu beachten. Die Zweite Möglichkeit ist kurz: Aus Versehen hat die IAF den Luftraum einmalig verletzt und Fersengeld gegeben. Der Vorfall würde in dem jetzt auftretenden Stakkato der arabischen "Entsetztheit" über die Unverfrorenheit versanden. Die Dritte Möglichkeit ist hingegen sehr konspirativ: Barak spielt gegen die Olmert-Regierung. Darauf deutet hin das Olmert möglicherweise wirklich von solchen Dingen wie reconnaissance-Flügen nichts wußte, bzw. fehlgebrieft wurde. Das alberne "Kadima weiß von gar nichts, obwohl sie die Regierung führt" stellt der israelischen Öffentlichkeit dar wie plump und basislos die jüngsten Versuche Olmerts sich als geläuterter [Libanon-Schande] Feldherr in der Öffentlichkeit darszustellen. Vielleicht ist es auch ein wenig von Allem.
Samih al-Madhoun macht schon wieder Schlagzeilen, obwohl er zT. längst im Magen einiger hundert Würmer in Gaza gelandet ist: Die Hamas läßt die EF am Haus von ihm vorbei marschieren und vergeht sich an seiner Familie. +++++ Haim Ramon läßt mal wieder spekulieren: A confidant of Prime Minister Ehud Olmert has offered a broad West Bank pullout in talks with Palestinian leaders on a final-status peace deal, an Israeli newspaper reported Friday. Vice Premier Haim Ramon met with Palestinian Prime Minister Salam Fayad and other officials in an effort to put together a joint Israeli-Palestinian declaration of principles that will be presented in November at a Mideast peace conference slated to be held in the U.S., Israel's Yediot Ahronot newspaper reported. +++++ Off-Topic: Russia blocked the arrest of Bosnian Serb war crimes fugitive Radovan Karadzic in 1997 and the United States and Britain persuaded France not to insist on it, according to a new book by a top war crimes official. Florence Hartmann, former spokeswoman at the Hague war crimes tribunal for Yugoslavia, recounts how President Bill Clinton, supported by Britain's Tony Blair and Germany's Helmut Kohl, persuaded France's Jacques Chirac not to push the issue.
Freitag, 7. September 2007
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