Donnerstag, 13. September 2007

Bushocons on their way to Armageddon

"The Gaza events were not a war between Fatah and Hamas; but between Hamas and Fatah collaborators who served the Americans and the Israelis." [Hania al-Hasan]

Unter Berücksichtung dessen was wir heute wissen wird sehr wohl klar das die Entscheidung Washingtons in einen Krieg mit dem Iran einzusteigen im Frühjahr gefallen sein muß. Es spielt dabei keine Rolle mehr welche Varinate des Luftwaffenangriffs der Israelis auf syrisches Territorium zutreffend ist. Da sich die Olmert-Regierung jeglicher Aufklärung über den Vorfall verweigert spielt nur eine Rolle das man in Washington nach anfänglichem Mitschweigen den Vorfall als Startpunkt für das "Unternehmen Armageddon" ausgewählt hat. Blenden wir zurück. Mai 2007: Die strategische Lage Israels ist einem potentiellen Angriff auf iransiches Territorium nicht zugeneigt. Im Norden verstärkt eine siegesbewußte Hezbollah ihre Kapazitäten. Syrien wird als von Flüchtlingen überschwemmter non-Faktor angesehen, sprich dort regiert eine zentraler Umschlagplatz für Nahostbewaffnungen. Die Ägypter sind mehr denn je mit sich selbst beschäftigt. Saudis und Jordanier hängen königlichen Träumen nach, das ihre Mekka-Initiative doch eine Chance haben würden. Der Libanon ist politisch handlungsunfähig und in den Palästinensergebieten herrscht trotz internationaler Blockade weiterhin die Hamas. Die Hamas-Situation ist jedoch für Washingtoner Strategen extrem verlockend. Wie sich bis heute bewiesen hat ist der Weltöffentlichkeit das Schicksal der Gazans vollkommen egal. "Das sind die, die für die Hamas gestimmt haben, sie sind selbst schuld" tönt es aus allen Propaganda-Rohren. Israelische Aktionen, das Töten von Kindern wird nicht mal im Ansatz kommentiert [und heute noch weniger]. Es lag für die zentrale Figur Stephen Hadley, der als Nahtstelle zwischen Cheney und Bush die Kriegsvorbereitungen koordiniert auf der Hand das die Lage im Gazastreifen einer Entscheidung bedurfte um Israel von dem Problem freizuschaufeln. Gesteigerte israelische Attacken, Dahlan-Terror im Vorfeld des kleinen Bürgerkrieges... das Ergebniss war Hadley schlicht egal, da es nur um die Lösung einer Machtfrage ging. Hätte Dahlans Terrorsystem gewonnen wäre die Hamas in der Westbank ebenso verfolgt worden wie wir es heute sehen. Die Hamas siegte jedoch, was nur zu einer Fortführung der bisherigen Politik führte, jedoch den Israelis freie Hand läßt. Es war zuvor unmöglich den Gazastreifen im Kleinen oder Großen zu attackieren ohne innerpalästinensisch die Position von Mahmoud Abbas zu schwächen. In Hadleys "Latvia"-Interview, in dem die Axis-Theorie im letzten November als ultimatives Vehikel für die erneuerte Preemtive-Doktrin des Hauses Bush-Cheney formuliert erläutert er: "examples of countries or groups that are trying to assert their freedom and build democratic institutions. That's what you're seeing in Lebanon, that's what you're seeing Iraq, that's what you're seeing by President Abbas in terms of the Palestinian Authority and what he's trying to do among the Palestinians. It is in the interests of all who love freedom to try and support those efforts." Washington hat sich durch die allzu schnelle und ohne diplomatisches Sondieren mit dem Quartett durchgeführte Anerkennung des neuen status quo, eines geteilten Palästinas in Fatahstan und Hamastan schon seinerzeit verraten. Ob sich nun Abbas mit Olmert bis in den November einigt oder nicht spielt kaum eine wesentliche Rolle. Das wichtige für amerikanische Kriegsbestrebungen ist das die Hamas [und Hezbollah] in der Westbank im Interesse des Überlebens von Abbas zurück gedrängt wurde. Die Kontrolle der Gebiete ist somit für die Israelis weitaus einfacher. Die Lage gegenüber Gaza ist durch das Fehlen von Verbündeten des Westens geklärt. So hat auch Bernard Kouchner signalisiert, das man alle Maßnahmen der Israelis als "Selbstverteidigungsrecht" einstufen werde. Strukturell werden hier Kapazitäten frei, die die Israelis für mögliche Konflikte im Norden mit Syrien und der Hezbollah benötigen. Sollte ein Land den Amerikanern den "syrischen" Rücken frei halten müssen wäre Israel vorgesehen, für die libanesische Grenze stehen UN-Truppen im Land. Technisch gesehen ist deren Positionierung durchaus kriegsvorbereitend zu werten: Es handelt sich eben nicht um arabische Truppen, sondern um faktische NATO-Truppen. Sollten diese attackiert werden könnten alle Möglichkeiten bis hin zur beiretis in Afghanistan aktiven Nato-Ernstfallhilfe aktiviert werden, so das die teilnehmenden Länder eher wenige rechtliche Bedenken geltend machen könnten.

Ob nun Washington den Vorfall in Syrien mit Israel inszeniert hat, oder ihn nun propagandistisch ausnutzt ist belanglos. Wichtig ist das der Termin 21.09., an dem der von den Amerikanern harsch zurück gewiesene Bericht von el-Baradei zur Situation der Atomanlagen im Iran im 6-Nationen-Rat diskutiert wird als letzte Möglichkeit für Bush-Cheney gilt eine Attacke auf den Iran im Sicherheitsrat einigermaßen als rechtlich begründet festschreiben zu lassen. Bush-Cheney haben noch etwa 8 - 10 Monate Zeit, da nach den abgeschlossenen Nomminierungen der jeweiligen neuen Präsidentschaftkandidaten der letzte Termin für den alten Präsidenten ist an dem er gegen den Iran militärisch vorgehen kann. Wie Fox-news berichtet wurde mit Freude in neocon-Kreisen aufgenommen, das sich die Europäer unter deutscher Führung auf Basis des el-Baradei-Berichts [der vornehmlich die massiven Schwierigkeiten der Iraner waffentaugliches Uran herzustellen verdeutlicht, sprich die Uran-Anreicherung funktioniert hinten und vorne nicht] keinerlei Grund sehen zum jetzigen Zweitpunkt schärfere Sanktionen [die eine "wenn das auch nicht hilft... Militärschlag-Dynamik entfalten werden] ablehnen. Damit gilt die von Nicholas Burns, dem Verhandlungsführer der wenig kriegsbegeisterten Condoleeza Rice vertretene Strategie der gemeinsam mit der EU und Russland/China Lösung des Problems über diplomatische und sanktionstechnische Bemühungen als bereits im Vorfeld des Treffens am 21. gescheitert. Einer preemtiven Aktion stünde nichts mehr im Weg. Die ersten Pläne für dieses Szenario gleichen Horror-Sequenzen... 2 Wochen massiver Raktenbeschuß. Tausende von Toten.

Der Propagandazug: North Korea may be cooperating with Syria on some sort of nuclear facility in Syria, according to new intelligence the United States has gathered over the past six months, sources said. The evidence, said to come primarily from Israel, includes dramatic satellite imagery that led some U.S. officials to believe that the facility could be used to produce material for nuclear weapons. The new information, particularly images received in the past 30 days, has been restricted to a few senior officials under the instructions of national security adviser Stephen J. Hadley, leaving many in the intelligence community unaware of it or uncertain of its significance, said the sources, who spoke on the condition of anonymity. Some cautioned that initial reports of suspicious activity are frequently reevaluated over time and were skeptical that North Korea and Syria, which have cooperated on missile technology, would have a joint venture in the nuclear arena. [Wapost]

Damit die Axis-Theorie einigermaßen funktioniert muß auch Syrien ein gesteigertes Interesse an nuclearen Waffen untergeschoben werden. Mit der Einführung dieses "Beweises" wäre jede Aktion bis hin zur Besatzung Syriens theoretisch gedeckt.

Intresting Nuclear crunch time. [one hour after my post. :-)]

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