Anstatt sich um die nukleare und konventionelle Abrüstung des Nahen Ostens zu bekümmern bringt die Lobby-Zirkus genannte Bush-Admin im Herbst Waffenlieferungen für "befreundete Militärregimes" im Gesamtvolumen von etwa 60Mrd US$ vor den Kongress. ["This is a big development, because it's part of a larger regional strategy and the maintenance of a strong U.S. presence in the region. We're paying attention to the needs of our allies and what everyone in the region believes is a flexing of muscles by a more aggressive Iran. One way to deal with that is to make our allies and friends strong," said a senior administration official involved in the negotiations.]
* Arabische Halbinsel: Neben der bereits seit dem Frühjahr diskutierten Lieferungen zur Modernisierung 5 arabischer Öl-Staaten in Höhe von 5Mrd US$ wird wohl eine Aufstockung [vornehmlich Raketentechnologie - satellite guided bombs] auf bis zu 20Mrd US$ vorgeschlagen. Da solche undefinierten proposals dynamische Anstiege verzeichnen wird das Volumen der nächsten 10 Jahre eher eine Verdopplung aufweisen. Die Lieferungen sind unconditional: Politische Reformen sind eher unerwünscht, das Saudi-Regime soll waffenstarrendes Symbol amerikanischer Macht im Nahen Osten werden, dem Iran Großmachtbestrebungen verwehren und dem Iraq eine starke Nachbarschaft zusichern. Von den Saudis wird verstärktes Engagement in den Konfliktzonen erwartet.
* Ägypten und Israel: Während der Anstieg der Militäthilfe für Israel von derzeit 2,4 Mrd US$ jährlich auf etwa 3,0 Mrd US$ in den nächsten 10 Jahren bereits beschlossene Sache war ist das Einfrieren der Militärhilfe für Ägypten auf 1,3 Mrd US$ jährlich angesichts verschiedener Beschlüsse von Ausschüsen zu innenpolitischen Defiziten Mubaraks eher überraschend zu werten. Auch hier ist eine Kopplung mit "Reformen" unerwünscht. Da in Sachen Israel allerdings die US-Politik Israels "qualitative military edge" unterstützt muß Israel aufgrund der Bedrohung durch saudische Raketentechnologie früher oder später massiv nachziehen.
Da sich alle Seiten auch im europäischen Waffenmarkt tummeln dürften die Gesamtsummen im dreistelligen Milliardenbereich liegen. Jenseits der idiotischen Achsen-Logik [Iran und das Böse vs Die Guten] und profanen Gewinnmaximierungen der heimischen Waffenschmieden entbehrt in den durch das Christentum gesegneten Ländern die massive Aufrüstungsorgie der berühmten "strategischen Tiefe". Ein Land wie Ägypten hat keine Feinde. Weder Lybien, der Sudan noch Tunesien geschweige denn Israel sind mit Kriegsplanungen beschäftigt. In den ersten Fällen existieren noch nicht einmal Armeen, die Ägypten bedrohen könnten. Der eigentliche Sinn der "qualitative military edge" wird vollständig überdehnt. Unter Kennedy wurde die Doktrin aufgrund massiver russischer Belieferung an Ägypten vollkommen zu Recht platziert, heute werden die Ergebnisse auf Beirut und Gaza abgefeuert. Nach den aussenpolitischen [strategischen] Erfolgen für Israel mit einem abgeschafften Saddam-System, dem Sieg über die Intifada-II, kaltem Frieden mit den Nachbarn und einem geschwächten Syrien ist unter Berücksichtigung der fiskalen Schwierigkeiten des Landes einen vernünftigen Haushalt aufzustellen der Einstieg in eine neue Runde des Rüstungswettlaufs politischer Selbstmord auf Raten. Da die Bushisten gleichzeitig den indischen Raum massiv aufrüsten kommt Israel eine Dealer-Funktion für Spezial-Techniken rufschädigend hinzu. Anstatt mit schweren Mitteln real existierende Gefahren auszuschalten, wie die Bewaffnung der Hezbollah zu unterminieren und abzurüsten lassen die Wirtschaftsbosse der Länder die Regierungen wie Marionetten tanzen. Und da sich die EU vornehm nur am Wettlauf beteiligt sind Vernichtungsszenarien ganzer Bevölkerungen keineswegs abwegig. Es reich ein "islamistisch" gekipptes Land, oder eine Attacke auf den Iran und der Nahe Osten wird den Begriff "Genozid" neu definieren. Leider ist nicht zu erwarten das sich die wahlkämpfenden Demokraten in den USA sich diesen Tendenzen verweh
Samstag, 28. Juli 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen