Montag, 27. August 2007

IDF kills Unarmed - Weitläufige Hitzeschäden

Nach einem erneuten Vorfall an der Grenze zum Gazastreifen wird es Zeit an die politische Verantwortung der verantwortlichen Herren zu erinnern. Die derzeitige Handhabung der "Grenzsicherung" erinnert nicht zufällig an DDR-Mauerschützen: eine breite politische Front wird über die Vorgehensweisen informiert, bzw. hat direkte politische Vorgaben an die IDF weitergegeben. Kurz nach der Hamas-Machtübernahme wurde im Einklang mit den ramallahnischen Notstandspuppets klar formuliert das eine Fluchtbewegung aus dem Gazastreifen zu verhindern sei. Wie dies in der Realität aussieht zeigte das heutige Beispiel: Ein unbewaffneter Mann versuchte nahe des Karni-Crossings über den Grenzzaun zu klettern. Als er bemerkte das man ihn bemerkt habe wandte er sich zur Flucht und wurde dabei eiskalt von hinten erschossen.Die IDF-PR-Abteilung vermeldete stolz, man habe nicht gewußt, ob der Mann bewaffnet sei. Wie es richtig geht zeigte eine andere Abteilung der IDF als sie 6 unbewaffnete Palästinenser, die versuchten nach Israel kommen verhaftete. Damit ist auch klar das die israelische Poltik um sich aus der Verantwortung zu stehlen keine klaren Direktiven [aussen man müsse die Infiltration verhindern] unterschreibt und es niederen Chargen überlässt sich die Finger schmutzig zu machen. Interessanterweise hat die palästinensische Seite eine vollständig andere Version zu bieten: Bei dem Getöteten habe es sich um einen Landwirt gehandelt, der sein Feld bestellt habe. In einem weiteren Vorfall wurde in Beit Hanoun eine Qassam-Abschußrampe zerstört. Zuvor waren am Sonntag drei Raketen auf israelsiches Gebiet abgefeuert worden. Zu Schießereien kam es am Nazal Oz-crossing. In Nablus wurde ein palästinensicher Milizionär verletzt, nachdem er marodierende IDF-Milizionäre angegriffen hatte. Besonders schmutzig ist das Verhalten israelischer Kräfte am Huwwara-Checkpoint: Um die Direktive der Regierung die Bewegungsfreiheit der Westbank-Palästinenser zu erleichtern umzusetzen durchsucht man Palästinenser am Checkpoint besonders ... langsam. Es kommt zu zum Mega-Stau in der brüllenden Hitze. Nachdem bereits gestern ein 1-jähriger an einem Checkpoint verstarb ist diese offensichtlich breit angelegte Strategie mit dem diesjährigen Sonderpreis für "Humanitäres Denken" auszuzeichnen.

Die brüllende Hitze läßt auch andernorts die Köpfe qualmen: Der Minister für Öffentliche Sicherheit Avi Dichter setzt der Diskussion um eine veränderte Hamas-Strategie die Krone auf, in dem er Ägypten unterstellt wissentlich die Hamas zu unterstützen. ["any right thinking person who witnesses the Egyptians' failure to act against arms smuggling can all but infer that strengthening Hamas is their interest." Der Geheimdienst Shin Beth hatte am Sonntag berichtet das über die ägyptische Grenze 40 Tonnen "explosives" seit der Hamas-Machtübernahme geschmuggelt worden seien, davon 13 Tonnen im August. Besonders hitzegeschädigt zeigt sich jedoch Rabbi Ovadia Yosef [Shas], der wohl Hillel Weiss zu übertreffen sucht: Er äußert die Ansicht, das es kein Wunder sei wenn säkulare Soldaten in Kriegen getötet werden würden, da sie ja nicht an Gott glauben würden und die jüdischen Gepflogenheiten nicht einhalten würden. Hingegen würden nach orthodoxen Regeln lebende Soldaten selbstverständlich von Gott geschützt. Nach einem kleinen Aufschrei in der Gesellschaft erlaubt sich Kabinettsmitglied Eli Yishai [Shas] anzumerken: "Every one of us is commanded and obligated to pray, to observe the [laws of the] Torah and the commandments, for the sake of IDF soldiers. When a soldier is hurt in the IDF, we see this as the fault of all the people of Israel who must return to religion. My rabbi does not err. Everything he says is the word of God." Jetzt wissen wir auch warum IDF-Soldaten unbewaffnete Palästinenser an der Grenze erschießen. Ebenso unter der Hitze leidet die Hamas: Während alle bezeugen die Hamas hätte große [oder noch größere] Attacken auf zivile Einrichtungen in Israel vor zeigt sie sich unentschlossen. Ahmad Yousef, advisor von Hanyeh dementiert Berichte des Shin Beth. Fawzi Barhum, noch ein Sprecher der Hamas im Gazastreifen hingegen vermag die Berichte weder zu dementieren noch zu bestätigen. Die Person Y, der Chef des shin Beth hat allerdings eine etwas krude Sicht der Dinge vorgetragen [The Heat!]. Die Hamas sei aufgrund verschiedener Blockaden und den resultierenden wirtschaftlichen und sozialen Problemen im Gazastreifen sehr frustriert und daher gewaltbereiter. Im Übrigen auch gegen ägyptische Truppen. Ist eigentlich fast schon wieder lustig. Während Dichter den Ägypter vorwirft sie würden mit der Hamas klüngeln, sagt Y aus sie würden so wenig klüngeln das die Hamas sie attackieren wolle. Jaaa, und wer immer noch nicht an meine Theorie der Hitzewallungs-Schäden glaubt, dem sie dies empfohlen: IDF major accidentally enters Jenin. rescue efforts spark gunbattle.

An der poltischen Front wird morgen ein Arbeitstreffen zwischen Olmert und Abbas statt finden. Nachdem die Strategie der Stromkappung letzte woche fehl geschlagen is sind wir schon gespannt auf welche Ideen sie dieses Mal kommen. Zudem erscheint eine nette Antowrt von Gerhard Pöttering [CDU, EU-Parlamentschef] zum Thema der am Donnerstag beginnenden Veranstaltungsreihe der UN bezüglich palästinensischer Belange: "The president has received the letter[s] [Livni und andere] and has replied to the Knesset and the Israeli envoy, explaining to them ... the conference is not patronized or supported by the European Parliament, which will only provide the space."

Ganz interessant Bericht über Kibbutz Yasur.

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