Samstag, 16. Juni 2007

Nachrichten

Einer der bislang wenigen bemerkenswerteren Kommentare aus dem palästinensischen Spektrum findet man bei Sabbah. Dieser Text basiert auf einem post der äußerst rigiden Kawther, die immer einen Besuch wert ist. Einer der Hauptpunkte auf die es zu achten gilt ist die Ankündigung der USA "Embargos" aufzuheben. Andrea Nüsse zeigt das kleine 1x1 dazu.

Den Samstag über tendiert die Situation in Gaza der Hamas etwas aus dem Ruder zu laufen. Nach den eher spontanen und unbeliebten Aktionen am Haus von Arafat und im Bereich des Erez-crossings [Plünderungen] erscheint es ihr ratsam die Bevölkerung über einen Aufruf an die eigenen Leute die Masken abzunehmen und über eine halboffizielle Ausgangssperre [Die Menschen sollen nicht fliehen, sondern zu Hause bleiben] zu beruhigen. Während es nun eine offizielle Anweisung aus dem Sicherheitsapparat der Fatah an verbliebene Fatah-Offiziere gibt nicht mit der Hamas zu arbeiten, signalisierte Israel die Bereitschaft Fatah-Flüchtlinge den Übertritt in die Westbank zu erlauben. Die Hamas ordnete daraufhindie Errichtung von Straßensperren an, wobei je nach Bewaffnung der Flüchtlinge mit Konflikten zu rechnen ist. Public Security Minister Avi Dichter, ein Vertreter des hardliner-Flügels in der Regierung Olmert kündigte hinderungsfreien Durchlaß von Lebensmitteln und Wasser an, wies aber gleichzeitig auf die "Notwendigkeit" eines Abschneidens des Gazastreifens in punkto Waffenimport hin. Ein erster Indikator, das die bereits vorhandenen israelischen Panzerverbände bald aktiver werden. Terje Roed-Larsen hat wie immer eine Meinung. Seine. Dort [JPost] sollte man sich auch die Meinungen von Pipes und Baskin näher bringen. Wie sich Deutschland verhält ebenso. [Nur damit keiner später sagen kan, man habe es doch nur gut gemeint.]

Very important! DFunk berichtet über eine erstaunliche Bewegung im Iran.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wieso ist Kawther "äußerst rigide" ?

Shual hat gesagt…

Rigide = "Kompromißlos-Unflexibel". Jeder Satz trieft davon. "Hamas, Dahlan, and the PA should go to hell, all of them should disappear from the Palestine." - Kompromißlos-Unflexibel. Sie sucht nicht den Ausgleich von Interessen, Forderungen und und stellt sich nicht auf veränderte Gegebenheiten der Umwelt ein.

Der Nutzen solcher Texte besteht für den europäischen Leser nicht nur im wortgewaltigen, meist überdehnten Informationsfluß, sondern in der Möglichkeit die eigenen Positionen kompromißfähig-flexibel zu überprüfen. Die Gefahr besteht von der Wortgewalt überwältigt zu werden und als einseitige geistige Billig-Kopie zu enden, wie es momentan in der "Diskussion" um den Nahen Osten so üblich ist.

Der Text wurde als "bemerkenswert" tituliert, weil er höchsten analytischen Ansprüchen genügt und jedes Detail klar anspricht. "Rigide" Floskeln wie "zwei große Konzentrationslager" sind eben auch dabei.

Anonym hat gesagt…

Die Konnotation von "Rigide" hat wenig mit "kompromisslos" zu tun, sie ist eher negativ besetzt.

"zwei große Konzentrationslager" ist keine rigide Floskel, das ist Tatsache.

Shual hat gesagt…

Es gibt hier keine "negative" Besetzung. Ihr politischer Designator in der virtuellen Welt ["After I was forced by the Israeli occupation forces to leave my home in Palestine, I fled to Vienna, Austria, where I currently live as a refugee."] ist von ihr selbst gewählt. Es entstehen dort keine flexiblen Welten in denen sie sich frei bewegen kann, sondern die Starrheit [rigide] des Designators bestimmt diese Welt. Die psychologisch sehr eindeutig zu erkennde Reaktion des sich schuldig fühlens gerettet zu sein während die anderen leiden müssen tut ihr übriges. Wenn man sie im Cafe trifft wird sie um einiges flexibler und kompronißbereiter sein.

Entsprechend sind auch die "rigiden Floskeln" zu bewerten: Es handelt sich nicht um "Tatsachen", es handelt sich um den Umstand, das die gewählte Identität in allen möglichen Welten [hier Vienna + englisch-sprachiges EU/US-Net] mit DEREN Begriffen die negativ besetzt sind hantiert um verstanden, aktzeptiert, gesehen zu werden. Würde ein traditionelles, arabisches Ereignis/Begriff verwendet werden würds hier keiner verstehen, obwohl sie zu Tausenden vorliegen. An und für sich als Apell zu sehen sich um den eigegen Mist zu kümmern, denn zB eine korrupte PLO wäre ohne eine westliche Politik, die für das Schmiergeld sorgt nicht möglich.

Andererseits stammen Begriffe wie "Konzentrationslager" bei ArabernInnen immer aus einem falschen Verständnis der emotionalen Bindung europäischer Kreise an die NS-Zeit. Sie denken, sie würden damit dem Betrachter einen empathischen Zugang zum Leid der Palästinenser öffnen. Dies war immer falsch und wird immer falsch sein, denn gegen die Bild-Realität waffenstarrender Islamistenclubs sind solche hilflosen Versuche wertlos.

Die "das ist Tatsache"-Menschen haben higegen immer noch nicht verstanden, das sie ein teil des Problems sind. Die einst politisch aktive Palästinenserin, die man während der ersten Intifada so bewundern konnte? Wo ist sie nur hin? Sie wurde auch Opfer der "melancholischen" Vorstellung es handle sich um arme hilfsbedürfte, schwarzafrikanische Flüchtlingsfrauen. Statt gerechter Löhne - Essen. Statt geregelter Arbeit - Essen. Statt Frauenrechten - Essen. Und einen Haufen antizionistischer Polemik mit dazu.

Anonym hat gesagt…

> Andererseits stammen Begriffe wie
> "Konzentrationslager" bei
> ArabernInnen immer aus einem
> falschen Verständnis der
> emotionalen Bindung europäischer
> Kreise an die NS-Zeit.

Nein. Die Bezeichnungen KZ, Konzentrationslager, von mir aus auch Vernichtungslager, entsprechen den tatsachen und nicht "irgend einer Meinung". Und als Europäer habe ich kaum eine "emotionale Bindung" mit dem Begriff, auch kenne ich niemanden, dem ich eine derart abstruse "Bindung" unterstellen wuerde. Ihre anderen Behauptungen sein dahingestellt.

KZs waren vorgestern, Palästina ist heute.

Shual hat gesagt…

Vielleicht wäre es hilfreich erstmal ein wenig das Hirn zu entschlacken?

"Empathische Bindung". Emotional liegt darin, es gibt noch andere Reaktionen/Aktionen. Das Betrachten eines Films über den Holocaust, der Besuch eines Konzentrationslagers... sogar mein Hund hat die Fähigkeit sich in meine Lage zu versetzen. Andere Lebensfromen scheinbar nicht. Am Besten mal auf Kawthers Webseite den grenzdebilen Löwstedt antun, beinahe stehen da die Borochovs aus den Gräbern auf, wenn Sie den Quark lesen.

Die Hitlerismen sind jeher vollkommener Blödsinn, egal ob sie von der "Ahmadinejad ist Hitler"-Kreischbande kommen oder von der anderen Seite. Die Fatah erschießt weiterhin "Kollaborateure " OOOOOOOOHHHH!!!! SS!!!. Die Hamas will die Juden vernichten! OOOOHHHH! Hitler! Und außerdem sind Bush Hitler und Saddam war Hitler und mein Nachbar kuckt auch schon so komisch wie Hitler.

Paranoia nennt man das.