Sonntag, 17. Juni 2007

Wenig Neues

Während sich am Erez-crossing etwa tausend Flüchtlinge befinden und bisher erfolglos auf eine Durchreise in die Westbank warten, die Freilassung des BBC-Journalisten Alan Johnston, der sich weiterhin in den Händen des Dagmush-Clans [radikal-salafistische Gruppierung mit ideologischer Nähe zu al-Queda-Führern, Abspaltung von Hamas und Teilen der Fatah und von der Hamas wenig geliebt, da nicht unter ihrer Kontrolle] befindet soll heute Abend statt finden. Ansonsten versucht Abbas etwas krampfhaft und etwas sehr spät eine Strategie gegen die Hamas zu zimmern. Aus der israelischen Regierung hört man die üblichen Durcheinander-Statements. Während PM Olmert, soeben in Washington zum Staatsbesuch eingetroffen noch auf der Versorgung des Gazastreifens mit humanitären Produkten besteht, grenzt "Infrastruktur"-Minister Ben-Eliezer diese Versorgung stark ein, während sich Neu-Avoda-Vorsitzender Ehud Barak früher oder später die Hamas attackieren möchte. Die Auswirkungen des bereits aktiven Öl- und Gasboykotts sind im Gazastreifen bereits spürbar: Die Einwohner versuchen zu horten was noch verfügbar ist.

Die meiste Übersicht bezüglich internationaler Positionen findet sich bei Steve Erlanger, der auch auf den weithin gelobten Artikel von Daniel Levy beziehet. Diesen werde ich heute Nacht separat besprechen.

Äußerst negativ wird sich die Lage in Gaza für die eigentlich anstehenden und geplanten "bösen Worte" der US-Admin gegen über dem Verhalten der Israelis in der Westbank auswirken. Verschiedene Kleinst-Pläne die von der mittlerweile wohl etwas entnervten Condi Rice wurden seitens der Israelis stoisch abgelehnt. Das Abwatschen von Olmert wird moderater ausfallen als erhofft, oder gar gänzlich fehlen.

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