Donnerstag, 11. Oktober 2007

Moral BMW System

Aufgrund des latenten BMW-Besuchs, bei gleichzeitigem Zeitmangel und etwas off-topic des Bereichs derzeit stelle ich meinen Freunden von BMW noch dieses Posting ins Netz und dann muß ich mich aber wieder um andere Dinge kümmern.

Finance Ministry Director General Yarom Ariav said Thursday that the behavior of Accountant General Yaron Zelekha is "severely harming the productivity of the ministry, and consequently the economy of Israel. ... It's part of a system," Ariav said, "anyone who objects or stands in the way is immediately sprinkled with the dust of corruption. Not everyone who objects to Zelekha's moves is actually corrupt. We are no less concerned over the purity of public service than Yaron Zelekha."

Nun, es mag außer Frage stehen das eine Weltfirma von Rang in sensiblen MarktZonen kaum vor der moralischen Meßlatte der "purity of publice services" halt machen kann. Die Siemens AG möchte Fahrzeuge für die TA-Stadtbahn, für die Infrastruktur liefern und nicht die innenpolitischen Strukturen verbessern. Damit Siemens in den Auftrag eingebunden wird benötigt es die Teilnahme an einem möglichst erfolgreichen Konsortium und wie am Ende der Erfolg bei der Vergabe des größten Regierungsausftrags in der Geschichte Israels zu Stande gekommen ist ist zum Zeitpunkt der Vergabe schlichtweg irrelevant. Noch besser versteht man dies wenn man sich den Rabbi Ovadia Yosef in seinem weißen 735er vorstellt. Ein Auto wird nicht rassistisch nur weil da ein Rassist drin sitzt und umgekehrt.

Ebenso verhält es sich mit der Dynamik der Geldströme in den Strukturen des israelischen Systems, das durch die Einwanderung von russischen Oligarchen mit moralisch zweifelhaftem Hintergund noch komplexer geworden ist. Es ist gar nicht erstaunlich das die politische Transformation der power des kulturinhärenten Innovationsdrucks aus den Bestandteilen der jüdischen Identität der durch die israelischen Staatsgründung enstanden ist; die für die jüdische Identität den Rang von Ereignissen wie der Erfindung der Schrift besitzt; nur ungenügend vollzogen wird da das zionistische System zu unflexibel mit den "sozialistisch - internationalistisch" Errungenschaften von Denkern aus der Vor-Existenzzeit umgegangen ist. Andererseits wäre es falsch für den Betrachter nun die Suche nach der eigentlichen Innovationskraft des Landes in systemeingebundenen outsidern, wie sie sich in der Figur "Zelekha" manifestieren abzuschließen. Das nationalistisch-konservative [und ebenso das linkspatriotische] Israel schwimmt wie die berühmten Fettaugen auf der Suppe auf einem Innovations-Pool der erst noch entdeckt und geweckt werden muß.

Bis dahin sind Weltfirmen wie BMW gezwungen mit den Verhältnissen zu leben. Das Oligarchen-System, das sich mit den strukturkonservativen der Likud-Kadima-Bande auf einer Wellenlänge befindet und das auch traditionell für entsprechend politisch ausgerichtete Militärs ein Auffangbecken darstellt. Dabei ist die Zeit sehr schnellebig. Noch im Juni 2007, als die damals noch eng befreundeten Ariav und Zelekha, der eine Sharon-Protegee, der andere Netanjahus man, nicht absehen konnten das ein künftiger Finanzminister Bar-On ihre Freundschaft auf die Probe stellt äußerte sich Ariav: "Yaron Zelekha is not a headache," Ariav says in conversation with TheMarker, belying what a lot of other treasury leaders have said. "He is a talented guy, goal-oriented, and he's aware that he has to improve his human relations with the other (treasury) division chiefs." 4,5 Monate später... ist Zelekha für Ariav schon zur Gefahr für die Wirtschaft geworden.

Bedeutet aber "zu leben" mit allem zu leben was einem vorgesetzt wird? Selbstverständlich wird es immer Leute geben die sich daran reiben das der israelische Importeur von Fahrzeugen der Marke BMW sich einen Insiderhändler und Kriegsverbrecher als Kompromißkandidaten an die Spitze setzt. [Und ihm dabei ein saftiges Aktienpaket zu Füßen gelegt wird, dessen strategische Wirkung sich noch äußern wird.] Es wird immer Leute geben, die behauten das ganz entspringe einem "Plan der Eignerfamilie". Es wird zudem immer Leute geben die behaupten das Halutz die gemeinsamen Geldwäsche... ähm... Finanzaktionen der Imperien Leviev und Salkind als Vertrauensmann regeln wird und die feststellen das beide über Electra und Kamor [also einem Autovertrieb pfffft] mit seltsamer und großzügiger Finanzunterstützung europäischer Großbanken [sollte nicht Shuki Oren Zelekha beerben?] ins große Immobilienbusiness eingestiegen sind, wobei auch der BWM-Konzern [ich glaube sogar mitten in der Herbert-Quandt-Allee zu Regensburg] von Lasten befreit wurde. [Ach... der Schröder! Wer kommt denn jetzt mit dem Schröder und den Russen an? Das hier ist ein Nahost-Blog.] Irgendwann, sei es durch einen Journalisten, sei es durch einen accountant general, durch wen auch immer werden wir noch Erhellendes erfahren. Und bis dahin wird es immer Leute geben die sich so ihre Gedanken machen.

Achja... noch das Offizielle statement von der Webseite auf der man nach eigenen Angaben "alles" über den BMW-Konzern erfährt: "Zu Ihrer Suchanfrage wurde kein passendes Ergebnis gefunden. Haben Sie sich vielleicht vertippt?"

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