Dienstag, 23. Oktober 2007

IDF kills Two

Am Morgen tötet eine israelische undercover-Einheit der Marode-Brigade zwei operatives des Islamic Jihad in Jenin über deren Identität es widersprüchliche Angaben gibt. Während die israelische Seite dabei einen "Fluchtversuch" als Tötungsgrund angibt sind palästinensische Augenzeugen davon überzeugt die Marodierer hätten schlicht eine Granate in das umstellte Gebäude in dem sich die operatives aufhielten geworfen, nachdem diese sich der Verhaftung widersetzt hätten und während eines darauf folgenden Schußwechsels ein Marodierer verletzt worden wäre. Zudem werden in Jenin weitere neun [nach israelischen Angaben sechs] Palästinenser durch marodierende Infantristen entführt. Insgesamt stieg das Volumen der Verhaftungswelle in der Nacht auf 22 [19] Personen westbankweit an. In Bethlehem kommt es dabei zu einer Gegenaktion, einem Granatangriff auf israelische Fahrzeuge ohne Verletzte. In Hebron werden mehrere Hamas-Angehörige bei der Auflösung [Grund: Nachtruhe stören] einer Spontan-Nacht-Demo wegen der Vorfälle im israelischen Gefängniss in Ketziot am Vortag verletzt. Gegenseitige Schuldzuweisungen wegen des Ausbruchs der Gewalt.

An der Westfront sollen nach israelischen Angaben insgesamt 15 Qassam-Raketen in den letzten 24 Stunden auf israelisches Territorium abgefeuert worden sein. [Bisschen viel für meinen Geschmack. Normalerweise protzen die palästinensischen Milizen enorm mit ihren Abschüssen, bestätigt sind jedoch nur 4. Es könnte auch sein das die israelische Zählung nun die Attacken auf militärische Posten testweise mit in die Rechnung einbezieht.] An der Uni in Khan Jounis kommt es zu clashes zwischen Hamas und Islamic Jihad. Die Lage wird prekärer, jedoch könnte die israelsiche Soldateska auf den Gedanken kommen größere Maßnahmen zu verschieben und zu hoffen das sich Hamas und Islamic Jihad selbst zerfleischen.

Ein sehr unverschämter Artikel in der FR ist mir eben aufgestoßen. Ich habe ein ausführliches Interview mit Däubler-Gmelin gehört [DAS findet sich natürlich nicht im net]. Im Artikel fehlt vollständig das die Deutschen auch Sderot besuchten und sehr eidnrucksvolle Worte für die Lage der Zivilisten dort fanden. "Schockiert zeigte sich eine Delegation des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe über die Notlage in Gaza." - aber genauso auch über die Zustände in Sderot! So hält man die Leute blöd und bietet Henyk Broder und Genossen Projektionsflächen für ihre dümmlichen, paranoiden Konstrukte. Klar wurde auch von D-G die Situation dieser Menschen angesprochen: An appeal was submitted to the Israeli High Court of Justice on Monday on behalf of university students in the Gaza Strip who are denied permission to leave in order to pursue studies overseas. Also Inge Günther... wir üben wohl noch, was? Das Gegenstück? Findet sich hier, aber da wirds wenigstens für die Propaganda bezahlt: Hamas is unnecessarily endangering Palestinian civilians in the Gaza Strip by generating phony humanitarian crises, head of the Gaza Coordination Liaison Administration (CLA) Col. Nir Press said Monday.

Der einflußreichste Mann der Welt entscheidet und spricht: "Each side should have its own nation-state," he said, according to Israeli officials who were present at the two leaders' meeting. "It is not reasonable for the Palestinians to demand both an independent state and also the refugees' return to the state of Israel, which even today has a minority of one million Arabs." Die syrische Generalität übt schon mal Brandreden: Syrian Chief of General Staff Ali Habib on Monday called on his country's pilots to be prepared to fight against any possible attack. Hingegen entsteht in Washington rhetorisch das was den Iranern technisch so schwer fällt umzusetzten, eine Kaskadenschaltung israelischer Preemtivillusionisten: Ambassador to the US Sallai Meridor declared Monday that Israel should always be prepared "to preempt, to deter, to defeat if we can" when speaking about the threats facing the country. [Im Übrigen auch eine Art in einen Krieg zu ziehen: "Schaun wer mal, defeat them, if we can. Und wenn nicht ist es nicht schlimm, denn unsere Städte und Gebiete sind ein Hochsicherheitstrakt so das die Iraner ihr Mütchen in den ungeschützten europäischen Großstädten ausleben können. Kümmert uns wenig. Sind sowieso alles Antisemiten..."] Dazu Richard Cohen: Not surprisingly, the Republican front-runner -- an astounding phrase -- is treating Iran as a nation of ferret owners. He has vowed to strike the Islamic republic militarily should it develop a nuclear weapon -- not a mere threat, he has added, but "a promise." This, of course, is both a cliche and the kind of rhetoric of the "bring 'em on" variety that suggests Giuliani has learned nothing from the Iraq fiasco. [Ich darf an dieser Stelle erinnern, das sich Giuliani GEGEN einen palästinensischen Staat ausgesprochen hat. "a promise".]

Reuven Pedatsur: The next war with Syria, if there is one, will be different from every other war we have known. Granted, there might be tank battles on the Golan Heights, as in the past, but it is doubtful that the war will take place solely at the front, while the civilian rear stays out of it.

Erstaunliches aus der Phalanghisten-Zone. General Aoun wird hoffähiger und hoffähiger. Netter Versuch: Wenn Aoun nicht mit der Hezbollah klüngelt muß er mit jemandem anderen klüngeln. In Deutschland wird ein afghanischer Botschaftsangehöriger vom Dienst suspendiert, da er einen israelischen Offiziellen zum afghanischen Unabhängikeitstag im August eingeladen hatte. Die Deutschen selbst laden sich gerne israelische Offizielle ein: Germany will demand explanations about Israel's intention to expand the Nativ agency's operations to Germany during Strategic Affairs Minister Avigdor Lieberman's visit in Berlin this week, Haaretz has learned. [Zu mir runter traut der sich nicht, der Kerl! Feigling!] Vollkommen off-topic, aber irgendwas in dem Artikel überscheidet sich dann doch mit Lieberman. Der hier sowieso, Uri Elitzur greift Liebermans Lieblingsfeinde auf Liebermanisch an.

Rabbi Levi Brackman über Ann Coulters "Bewegung": Were Ann Coulter’s recent remarks on a recent TV show about Jews anti-Semitic? Coulter said "We just want Jews to be perfected, as they say. ... That's what Christianity is. We believe the Old Testament, but ours is more like Federal Express. You have to obey laws." No matter how she may explain this away as a Jew I find this statement offensive and disturbingly telling. [Also, das ist mal Quatsch was er da über Luther verbreitet. Die "gleichzeitig"-Version um ein internes GespaltenSein darlegen zu können muß abgelehnt werden. Gerade die Evangelikalen Amerikas beziehen sich auf die von Brackman zitierte "letzte Predigt" Luthers um eine quasi im Angesicht des nahen Todes gekommene Einsicht zu unterstellen. Dabei ist in keinster Weise die Frage zu stellen ob Gewaltmission oder friedliche Mission zu einem gewissen Zeitpunkt eine befürwortete Version der Judenmission darstellen. Die Judenmission war von Anfang an ein Projekt das in der shoa münden mußte, die gemeinsame Wurzel zu jeglichen chrstilichen Gonoziden verleugnet man nicht in dem man sagt das man nur noch friedlich missionieren will. Als junger Luther glaubte Luther an die Überzeugungskraft der friedlichen Judenmission und lehnte die Gewaltmission ab. Nachdem sich jedoch wenige überzeugen ließen [und die meisten davon auch noch aus realistischen Gründen] schlug Luther ins Gegenteil um. Nicht wie man nun meinen könnte einfach ein "Judenhasser". Er personifizierte seinen internen Konflikt [Selbsterlösung über die Einhaltung des Gesetzes -Katholiken + Juden vs Erlösung durch die Gnade] auf schlicht alles was sich bewegte. Seine "Gesezte" die er dem Unwillen der Katholiken und Juden entgegensetzte ["so wenig die Katze der Maus gut sein kann, so wenig ist ein Jude einem Christen gut" -ein Zitat das er auf einen ... getauften Juden münzte-] sind profane Schundpropaganda eines innerlich Gescheiterten, der sich seiner künftigen Rolle als einer der ideologischen Ziehväter des Holocausts nicht bewußt war. Exakt deswegen ist ein Vergleich zu Coulter absurd. Die heutigen Evangelikalen werden nicht Ziehväter und Mütter künftiger Genozide werden, sie sind es bereits. Sie haben ihren eigenen Dreck am Stecken. Rabbi Levi Brackman? Es ist nicht die Aufgabe von ihm dies auszusprechen, das ist meine Aufgabe, da ich Lutheraner bin. Dabei verlache ich als Dissident sehr gerne solche albernen statements. Der Missionbefehl? Wo steht zum Teufel, das ein Christ die Aufgabe hat jemanden von seinem Glauben abzubringen? Wir brauchen noch einige Jahrhunderte denke ich bis die eingefrostete Theologie begreift was in den überlieferten Worten der Bibel zu finden ist. Damit meine ich nicht mal die klar fasslichen Dinge, wie den Befehl die andere Wange hinzuhalten [und preemtiv den Irak zu erobern, damit ich sie potentiell nicht hinzuhalten habe]. Ich meine damit die Luther-Selbst-Lügen. Ich mache mal das Psalm 23 Beispiel. Also da steht "Er führet mich in den Kreisen der Gerechtigkeit" und mit den Kreisen der Gerechtigkeit sind die hebräischen Gesetze und Feiertage gemeint. Der plumpe Luther bastelt daraus ein "auf dem rechten Weg geführt werden" und seither jammert eine unbedarfte millionschenschwangere Christenheit die plumpe Lüge nach, feiert aber gleichzeitig den "Sabbath nach dem Sabbath" und auch Feste, jedoch keine jüdischen sondern andere. Ende der Predigt. Wir schlagen unser Dissidenten-Gesangbuch auf und singen gemeinsam -schon wieder- "Give the Jew girl toys".]

Keine Kommentare: