Dienstag, 31. Juli 2007

Shirker System Detected

Köstlich: Israel Defense Forces Chief of Staff Gabi Ashkenazi slammed Tuesday the rise in draft-dodging, and said people must make "shirkers blush with shame." In comments made at an Army Radio award ceremony, Ashkenazi joined Defense Minister Ehud Barak's attack Monday of the phenomenon. Barak said Israel must return to the days when draft dodgers were publicly scorned as carrying "the mark of Cain."

Strukturschwächen und limited Embargo fühen zu einem 8-Stündigen Stromausfall der im Gaza-Streifen etwa 1,4 Millionen Menschen trifft. [Man müßte sich mal vorstellen, was da in Queens los wäre und wie die Gazetten davon triefen würden...] +++ Die dienstägliche Pressekonferenz der Hamas zum Thema "Korruption der Fatah" fiel diese Mal sehr bescheiden aus. Minderschwere Korruptionsfälle. Die Fatah-Seite, immer besorgt das alles demokratisch und rechtlich perfekt zugeht hat vor dem Obersten der Oberen Gerichtshöfe den Spruch "Anyone with a scanner and photocopier can do whatever they want" erwirkt. [Interessant, wenn es inter-fraktionell zur Sache geht sind 200 Seiten nicht genug an Material gegen die gleichen Leute]. Dabei benimmt sich die Hamas bei der Suche nach kompromitierdendem Material wie der berühmte elefant im Porzellanladen: [Suleiman Jubala, director of the Fatah Medical Center for Rehabilitation, said gunmen ordered him at gunpoint to leave the building and hand over medical documents.] Weil die Ehefrau von Dahlan das Krankenhaus "gegründet" hat wird es durchsucht. ++++ Notiz: The minister of health Fathi Abu Maghli announced on Tuesday that all employees in healthcare will be paid from the first week of August. [Im Juli wurden die gesamten Gehälter -ohne die Ausnahmen- am 4./5. bezahlt. Da sind wir mal gespannt was wann angkommt. ++++ Schade: Nach dem sich heute ein Regierungsmitglied der F.R.G. auf meiner Seite tummelte und ihn angeklickt hat bin ich untröstlich das ich erst am Abend von Moratinos sehr großem diplomatischen Erfolg in Syrien berichten kann: "Syria will support and participate in any international conference for peace. The objectives, participants and grounds for such an initiative must be made clear," FM Moallem said after meeting Spanish Foreign Minister Miguel Angel Moratinos in the Syrian capital. Zuvor hatte Syrien dankend abgelehnt, da es keinen Sinn in der US-Showveranstaltung sieht. Neben Moratinos Überredungskünsten schlägt die Dynamik der selten so einig operierenden Arabischen Liga zu Buche, die wohl Syrien wirtschaftliche Unterstützung für eine brave Teilnahme zu bieten hat. Zuvor hatte noch der Abgesandte Syriens beim Treffen der Arabischen Liga die Sitzung "entrüstet" verlassen, da ihm die Sitzung zu US-seitig verlaufen war. Die US-Admin steht nun allerdings vor einem Scherbenhaufen [schon wieder]. Wie soll man bis zur noch nicht terminierten "Friedenskonferenz" mit Syrien umgehen? Wie kann ich ernsthaft vermitteln das ich an einen Friedensweg per Dialog glaube, wenn ich gleichzeitig Syrien bedrohe, isoliere, schmähe, bezichtige, und Feinde proklamiere und diese mit Mittelstreckenwaffen ausrüste?

Persuading Arabs

"This is not an issue of quid pro quo. We are working with these states to fight back extremism. ... This effort will help bolster forces of moderation and support a broader strategy to counter the negative influences of al Qaeda, Hezbollah, Syria and Iran." US-Handelsbeauftragte der Waffenindustrie Condoleeza Rice verdeutlichte vor ihrem Abflug in den Nahen Osten das strikte festhalten der Bush-Administration an der "Axis of Evil"-Theorie. "Rice said the arms deal ... was the fruit of years of partnership and a recognition of the region's strategic importance." "Bush is ending his failed career the only way America knows how: Here, take the money, and work it out yourselves." [Yoel Marcus].

Machen wir mal ein Logik-Beispiel. "Laser Guided Bombs help bolster forces of moderation." ["The New York Times reported Saturday that the Pentagon was trying to ease Israeli concerns about the arms deal to Riyadh by asking the Saudis to accept "restrictions on the range, size and location of the satellite-guided bombs," including a commitment not to store the weapons at air bases close to Israeli territory."] Um Damaskus zu bedrohen benötigen die LGBs erstens die exakte Reichweite ,die man benötigt um Jerusalem zu bedrohen und etwa den gleichen storage-Platz. Um den Iran zu bedrohen ebenso, aber um Teheran zu bedrohen etwa die dreifache Reichweite. Was also sollen bitte schön reichenweitenreduzierte surface-to-surface-Bomben in Saudi-Arabien, die man allerhöchstens zu Militärparaden benutzen kann? Ja mehr noch: "Further modernizing the Egyptian and Saudi Armed Forces and increasing interoperability will bolster our partners' resolve in confronting the threat of radicalism and cement their respective roles as regional leaders in the quest for Middle East peace and in ensuring Lebanon's freedom and independence. We plan to consult closely with Congress and our allies on the specifics of these agreements." Ägyptische Kampfjets, die den Libanon beschützen. Saudi-Arabische Tanks, die die Freiheit des Libanon garantieren. Qatarische Mittelstreckenwaffen, die nur Saudi-Arabien treffen "dürfen", die die Unabhängigkeit des Libanon sichern.

Wie weit sich Condoleeza Rice und ihr Chef bereits von der Realität entfernt haben wird jedoch vornehmlich deutlich wenn man die Aussagen zu den diplomatischen Bemühungen der Arabischen Liga betrachtet. Nun, nachdem seit der Machtübernahme der Hamas in Wochen und Dutzenden Treffen eine Abordnung Ägyptens und Jordaniens in Jerusalem erschien und man trotz erbeten einer substanziellen Antwort aus Jerusalem nur irritierendes Gequatsche hört hat die Arabische Liga gestern ein Papier beschlossen das eine deutliche Antwort darstellt: "Peace cannot be achieved unless Israel fully withdraws from all occupied Arab territories, solves the Palestinian refugee issue and allows the establishment of an independent Palestinian state with east Jerusalem as its capital. The ministers also called on the international community to exert pressure on Israel to release more than 10,000 Palestinian prisoners in Israeli jails." Richtig, es existiert keine Aussage dazu. Es existiert seit der Rede Bushs am 16.07. die Absicht eine "regionale Konferenz" abzuhalten. Es existieren Waffenlieferungs-Phantasien. Es existiert die Ansicht "Geld wird es schon regeln" [im Übrigen auch die Syrische Taktik um die bereits vorhandene Sympathiebasis des Präsidenten wegen seiner Anti-US-Haltung zu stärke.] Es existiert die Absicht sich rauszuhalten und vor Torschluß einen schnellen Dollar für die heimische wirtschaft zu machen.

Weitere Nachrichten: Israel has renewed contacts with official "Palestinian Authority" representatives abroad, in the wake of the formation of the "Palestinian government" headed by "independent" Salam Fayad. Last week, the Foreign Ministry issued instructions to all its ambassadors and consuls, saying that, "In light of the new situation that has emerged in the "Palestinian Authority", and the formation of the new "government" headed by Salam Fayad, the instructions that banned all contacts with official Palestinian diplomatic representatives have been altered. It is allowable to resume contacts with Palestinian representatives, like in the past." ++++ Russia intends to downgrade its ties to Hamas, and no high-level contacts are planned for the near future, Russia's deputy foreign minister said Tuesday. [Substanzlos, Russland hat sowieso keine Vertreter im Gaza-Streifen mehr und wird bei Bedarf mit Meshal weiter kommunizieren.] Putin: "I want to assure you that Russia will support you as the legitimate leader of the Palestinian people." [Das wissen wir jetzt auch schon seit längerem. Eine rhetorische oder gar formale Anerkennung des Alleinvertretungsanspruchs der PLO für die Palästinenser sieht anders aus, Putin.] ++++ Jordan rules out sending military to West Bank to bolster Abbas, fight militants ++++ Und das nächste Gerücht: Olmert, Abbas holding secret talks on final status agreement. ++++ Schwere Zwischenfälle in den "blühenden Landschaften". Die IDF-Miliz ballert wild um sich in Kfar Dan und verletzt zwei Islamic-Jihad-Milizionäre. Desweiteren werden andernorts 10 Palästinenser verhaftet. ++++ Nachdem ich im letzten post den WSJ-Artikel bezüglich US-Amerikanischer Aufrüstung der Gaza-Fatah in Sachen Geheimdienst verlinkt habe paßt wunderbar das die Hamas heute offziell die Bildung einer Geheimdienst-Einheit unter ihrer Kontrolle bekannt gegeben hat. Nun werden also unsere Computer nicht nur von CIA und Massad "beobachtet", sondern auch die Hamas hat die technische Fähigkeit dazu.

Montag, 30. Juli 2007

Lawrow höflich und uneinnehmbar

"Wir unterstützen Sie in der festen Überzeugung [firmly], dass Sie der legitime Vertreter [leader] aller Palästinenser sind", sagte Lawrow. "Wir unterstützen alle Ihre Schritte, die Sie für die Wiederherstellung der Stabilität und Einheit des palästinensischen Volkes sowie für die Fortsetzung des Friedensprozesses unternehmen." Das Wort Einheit indes ist für Abbas möglicherweise verräterisch. Denn eine Einheit würde voraussetzen, dass die Palästinenser an einem Strang zögen. Fauxpas des Tages: "Abbas said he would also discuss conditions for holding an international conference on the Middle East. He said he would inform the Russians about talks with ex-British Prime Minister Tony Blair, the Quartet's new envoy." [Toll, wenn die Russen die im Quartett sitzen über die Aktivitäten des Quartetts über "Dritte" informiert werden müssen.]

Wie schon von mir angezweifelt ist das Streichen von Wörtern aus Gesetzen für die Fayyad-Regierung genauso bedeutungslos, wie manche unliebsame Gesetztes-Artikel: Palestinian Prime Minister Salam Fayad said Monday that Palestinians have a legitimate right to resist Israel, even if the phrase does not appear in his government's new platform. "We are certainly an occupied people and resistance is a legitimate right for the Palestinian people as an occupied people," Fayad told reporters in Cairo, where he is leading the Palestinian delegation to an Arab League meeting on Monday. ... But Fayad suggested that resistance would not always be the same as armed struggle. He said: "What is the essence of resistance fundamentally, especially in light of the nature of the existing occupation? "Does it not begin by exerting every possible effort to ... reinforce the steadfastness of the Palestinian citizen on his land? This is the program of the government." Komisch dabei: Arms smuggling into Gaza has dropped since Hamas in power, hingegen als tägliches Beispiel: IDF finds explosives in Palestinian car stopped car near Bethlehem. Desweiteren brodeln zum 17ten Mal in zwei Jahren Gerüchte über einen Abbau "mancher" der etwa 500 Roadblocs und Checkpoints in der Westbank und über eine Liste mit mehr als 600 palästinensischen Gefangenen, die Abbas von Olmert als Freilassungsgeste II fordert. Mit diesen hilflosen Gerüchten sollen wohl die günstigen Umfragewerte stabilisiert werden. Eine Wendung zu blühenden Landschaften, mit zivilem Widerstand gegen Israel versteht sich ist nicht zu entdecken.

Während die DPA vermeldet das die von Deutschland ausgebildete Anti-Waffenschmuggelforce im Libanon einsatzbereit sei übt überraschender Weise der strikt amerikafreundliche Fuad Siniora, vom Westen an der Macht gestützte PM Libanons scharfe Kritik am US-Waffendeal mit Israel. Nützliches Editorial: The Metn by-election, and the choice between civility and civil war ++++ Der recht interessante Artikel Hamas to Show an Improved Hand - "When the Islamist group Hamas conquered the Gaza Strip in June it seized an intelligence-and-military infrastructure created with U.S. help by the security chiefs of the Palestinian territory's former ruler." ++++ Die Hamas beschneidet [etwas] die Pressefreiheit. Das schlechte Image scheint der Hamas wirklich schwer im Magen zu liegen. Viele Aktionen versanden derzeit, jedoch ist der Wunsch der Hamas als Door-Opener zu sehen, den man für Gespräche über heisse eisen nutzen könnte. In Rafah wurde ein [früheres] Miglied des Geheimdiestes getötet und zuvor gefoltert. Die Hamas verhaftete anschließend drei Verdächtige. [Name: Ismail Mashoukhi] ++++ Die DFLP fordert die Hamas auf einen "Vor-Putsch-Zustand" zu erzeugen. [Bloß nicht!]

Verschiedene Baustellen

Der Präsident aller Palästinenser Mahmoud Abbas trifft heute in Moskau zum Auftakt eines dreitägigen Besuchs den russischen Aussenminister Sergej Lawrow. Für die russische Seite Gelegenheit ihr Gewicht im derzeit politisch vollständig durch die USA kontrollierten Quartett zu stärken. Lawrow-Putin sind strikte Vertreter einer Politik des Dialogs mit der Hamas und grundsätzlich gegen die Isolationspolitik des Westens, strikte Kritiker der israelischen Besatzung [bei gleichzeitigen sehr warmen diplomatischen Beziehungen, nicht allein wegen extrem putin-nahen jüdischen Oligarchen, die wiederum für eine Renaissance des Judentums Pate stehen und dabei sind die Vorreiterrolle des amerikanischen Judentums streitig zu machen.] und mit der Besetzung des Postens des Quartett-Sonderbotschafters Tony Blair unzufrieden. Auch geopolitisch sind Russland und der Westen bezüglich der Versuche der USA in der kaukasischen Region Fuß zu fassen [Erdöl] und die "Achse des Bösen" die von Russland weiterhin Waffenlieferungen erhält zu bekämpfen auf Konfrontationskurs. Für Abbas hingegen werden sich die Gespräche schwierig gestalten. Auf seinen bisherigen Touren mußte er um finanzielle Unterstützung zu erhalten nur die Strategie der Geberländer abnicken. Nun wird er in Russland kein Geld erhalten und wird versuchen die Russen auf die westliche Strategie einzuschwören. Genauso wie PM Olmert mit seinem letzten Besuch scheiterte [Russland solle etwas unternehmen damit sich der Iran "fürchtet"] wird auch die Abbas-Mission erfolglos sein. Da es sich jedoch um einen arbeitsbesuch handelt ist die Mission für künftige Unternehmungen extrem wichtig.

Die Dahlan-Front schlägt zuruck: Nachdem am Freitag der 200-Seiten-Report zum Putsch der Hamas im Gazastreifen etwa 60 zumeist Dahlan-orientierte Fatah-Offiziere schwer beschuldigte und diese mit einem Tribunal bedrohte melden sich einige der Angeklagten mit schwerer Kritik. Samir Masharawis Punkt Abbas habe mit Tayeb Abd al-Rahim [der den Report zu verantworten hat] den Bock zum Gärtner gemacht ist schlicht großartig. Mashrawi behauptet Mahmoud Abbas habe eine Woche vor dem Ausbruch der Kämpfe bei einem Treffen des Fatah-central-comittee aufgrund der Situation in Gaza [Gewalt, verstärkte israelische Angriffe, Dahlan auf Urlaub und ein Problem] sieben hervorragende Mitglieder, darunter Tayeb Abd al-Rahim selbst beauftragt in den Gazastreifen zu reisen um dort für Ordnung zu sorgen. ["You are authorized to do whatever you consider necessary to bolster Fatah"] Mashrawi hat durchaus recht, wenn er behauptet das keiner der Beauftragten jemals in den Gazastreifen gelangte. Ob seine Anschuldigung die Herrschaften hätten sich vor der Verantwortung gedrückt richtig ist wird zu klären sein. Damit wäre jedoch tatsächlich das Ergebniss des Berichts, das die Führer vor Ort und vornehmlich die Dahlan-Clique die verantwortung zu tragen haben nicht nur falsch, sondern auch als eine fatahistische Säuberungsaktion zu sehen. ["The grievances being aired reflect the rifts that have plagued the organization for many years: They revolve around the inter-generational struggle the veteran leadership of the central committee, whose members have been around since 1987, and the leaders of the Tanzim, the grass-roots figures that emerged and lead the Palestinians during the first intifada and include Dahlan and Masharawi, who belong to a middle generation and are unable to reform Fatah. Dahlan and his supporters became, over the years, political rivals of the central committee members. Now Dahlan's supporters claim that that committee is settling old scores through the commission of inquiry."] Zweitens wirft Mashrawi dem "Rais Abu Mazen" selbst vor einen strategischen Fehler begangen zu haben, in dem er auf Ausgleich mit der Hamas setzte. Die erste Antwort für den staatsreisenden Abbas gab Nabil Amr: "There are no personal accusations against members of the committee since they did not have specific responsibilities in the events." [, die Partei die hat nämlich immer Recht.]

Saudi-Weapons-Deal-Update: Verschiedene Demokraten kündigen Widerstand gegen die Bushpläne an, die von den Parlamenten abgesegnet werden müssen. Auch Tom Lantos [D-Cal][strikt pro-Israel] hat Bedenken: He told the Boston Globe that he still has several reservations about the deal. "This is not a sale at Macy's that you go in and buy a bunch of stuff."

MK Yachimovich blasts government economic plan for 2008 +++ Five Palestinians wounded in IAF strike in central Gaza [Zwei Islamic Jihad, ein al-Aqsa, zwei Zivilisten] +++ "Prime Minister Ehud Olmert is exploring the idea of allowing Jordanian forces, and not NATO troops, into the West Bank to help the Palestinian Authority fight terrorism, The Jerusalem Post has learned. What Olmert has in mind, and what has been raised in recent meetings with Jordan's King Abdullah II, is not the Badr Brigade - a group of Palestinian soldiers inside the Jordanian Army - but rather "regular" Jordanian Army troops, Beduin who have experience fighting terrorism. ... Vice Premier Haim Ramon told Israel Radio on Friday that Israel should withdraw from most of the West Bank and that NATO forces could replace the IDF in the areas evacuated. Although Ramon is a close Olmert confidant, this idea is not considered to be one that Olmert is pushing or even necessarily supports. While there is widespread speculation a NATO force would be deployed as part of a peace agreement, Olmert's idea for an Arab force in the West Bank is something that could be implemented well before a final-status agreement was finalized." [NATO, das sind iÜ wir. Olmert hat das deutsche Kontingent am Wochenende für seine arbeit im Libanon gelobt... Nachtigall...] ++++ Gesten: Israel läßt etwa 150 palästinensische Flüchtlinge in die Westbank einreisen. Eine Gruppe aus Ägypten, eine Gruppe Ex-Iraker. ++++ Weitere Irritationen: "We have started very seriously to talk with Mr. Abbas on a peace process and questions that can allow a Palestinian state to be established." PM Olmert last week. "Abbas denies he and Olmert discussed establishing Palestinian state" [heute, Israel Radio] ++++ The High Court of Justice rejected Chief Ashkenazi Rabbi Yona Metzger's petition against Attorney General Menachem Mazuz Monday. Metzger had submitted a petition against a scathing report published by Mazuz regarding the rabbi's alleged fraudulent activities, saying that the attorney general had no right to make his findings public before a hearing had been held.

Editorial: Dina Ezzat "Peace Games". "Our apartheid state", Yossi Paritzky.

Sonntag, 29. Juli 2007

Kouchner geht, kein Durchbruch, Moratinos kommt

Übereinstimmend wird vorerst ohne nähere Details berichtet die Mission des französischen Aussenministers Kouchner im Libanon sei ohne nennenswerte Fortschritte beendet worden. In Vertretung französischer Vorarbeiten wird nun der spanische Aussenminister Moratinos am morgigen Tag die Verhandlungen weiter führen. Tatsächlich ist Kouchners Aussage: "The simple fact that thanks to our efforts ... Lebanese from all communities are talking together - something they haven't done for nine months - is a small progress." eher als großer Fortschritt zu werten. An die im gleichen Interview gezeigten Stimmungsschwankungen ["This is a triumph, because we succeeded in gathering all first-class leaders to at least sit together for lunch."] sibn recht gewöhnungsbedürftig. Bericht. In wie fern das hoch gesteckte Ziel im September eine Wahl für die Präsidentschaft UND eine funktionierende Regierung auf die Beine zu stellen realisierbar ist wird sich im Laufe des Augusts zeigen.

Eine Umfrage, die bekannte Tendenzen bestätigt. Auch hier zeigt sich die hohe Sensibilisierung der Palästinenser bezüglich politischer Fragen. Teilweise sind die Ergebnisse als schallende Ohrfeige für die Fayyad-Regierung zu werten [27.6% of respondents supported asking the "wanted" people to hand in their arms to the PA; 65.8% rejected oder 41.3% of respondents considered Salam Fayyad's government formed by Mahmoud Abbas the legitimate government that represents them.] +++ Während Fayyad in Jordanien mit PM Marouf Bakhit versucht die Wirtschaft in Gang zu setzen und eher wachsweiche Aussagen zum Friedensplan der Arabischen Liga von sich gibt legt Amr Moussa, Generalsekretär der Arabischen Liga im Vorfeld einer Nahost-Tour von FM Rice und ihrem Terrier Robert Gates den Finger in die Wunde: Moussa's remarks seem to reflect widespread Arab concern that the conference could generate significant diplomatic fanfare without tangible results. Some Arab commentators have also accused Bush of proposing the meeting to deflect attention from his administration's problems in Iraq."

Palestinian gov't platform vows Islamic tolerance

An official English-language translation, released on Sunday, of the policy document said that Fayyad's administration would build a clear-cut strategy to "enhance the status of Islam as a religion of tolerance". At the same time, the platform said, the government would prevent "the use of Islam to justify killings, exclusion of others and destruction".

Durchaus eine wichtige Veränderung [falls sie tatsächlich real umgesetzt wird]. Eine der großen Schwächen der 2003er-Verfassung ist eben das islamische Primat, das seinerzeit der Renaissance der Hamas und der antipluralistischen Kräfte Rechnung trug. Nun möchte man also seitens der Fayyad-Regierung dieses Primat und die Bevölkerungsteile zu Toleranz per Dekret "umerziehen". Ein taktisches Schnäppchen das der Vorliebe von Arafat für religiöse Mitkämpfer einen Riegel vorschieben soll. Der Haken liegt nicht nur in der realen Umsetzung solcher Gesetzestexte. Man darf gerne das deutsche Beispiel "Antisemitismus" verwenden um darzustellen das die gesetzliche Ächtung und Bestrafung keineswegs zur "Ausrottung" von Intoleranz ausreicht. Der größere Haken ist das man die schönenen Texte der palästinensischen Verfassungen eigentlich nie richtig umgesetzt hat. Das Tragen von Waffen ist dem nicht durch die Regierung beauftragten nicht erlaubt und trotzdem besitzen eigentlich alle welche. Weitaus bedenklicher ist das man als Staat nicht mit Minderheiten [wie der islamistischen] politisch motiviert umgehen kann. Die Fatah, die seinerzeit siegesgewiß die Wahl verlor weil sie den Gegner unterschätzte möchte die nächste Wahl gewinnen in dem sie seine politische Betätigung aller Orten beschneidet. Permanenter Verfassungsbruch, kurzsichtig, eine future-Spekulation: Wenns gut geht dann kann sich die Fatah als Partei re-institutionalisieren [wie das ausehen kann zeigt das schöne Beispiel der "Bekämpfung der Folter": In der Westbank sind die Fälle von Folter in den Jahren ab 2000 dramatisch gesunkenn, weil ... Israel die Gefängnisse in die Luft sprengte. Im Gaza-Streifen hingegen...]. Wenns schlecht geht hat man im "Kern-Fatahland" eine breite, gewaltbereite Minderheit, die man quält und bekämpft und die latent versuchen wird die Regierung zu schwächen. Das nächste Problem ist die bislang nicht erkennbare Reform der Fatah-Bewegung. In Punkto "Resistance" kann Fayyad viel streichen, aber: The Fatah-affiliated Al Aqsa Brigades have stated that the positions of the Fayyad government, in regard to armed resistance groups, "doesn't represent the vision and philosophy of the resistance and the defence of the dignity of Palestinians". A statement issued by Abu Al Muntasir, a prominent Aqsa Brigade leader in the Gaza Strip, declared, "This will make it more easy for Hamas to attack the Fatah movement, and say that we are 'standing against the resistance'." Abu Al Muntasir added that Fayyad "should have insisted on the resistance and its soul, and given his support to it… We will not lay down our weapons, and will not stop our resistance, as long as our people are suffering from the occupation."

Andere Nachrichten: PM lobt öffentlich die US-Regierung für den strategischen Fehler die Stellschraube für eine qualitative Aufrüstung der Saudi-Armee zu drehen. [Idiot]. Kein Idiot ist Gabi Ashkenazi: "Israel Defense Forces Chief of Staff Gabi Ashkenazi warned finance ministry officials on Sunday they would bear responsibility for potential repercussions if they refuse to increase the defense budget. ... Military representatives said the findings of the Brodet Committee, charged with reviewing the defense budget in the wake of the Second Lebanon War, were out of touch with reality, the Winograd Committee recommendations and other security developments. The said NIS 3 billion is in addition to an already approved NIS 3 billion increase authorized for next year. If okayed, the military budget will increase by 16 percent in 2008, an unprecedented rate in a single year. NIS 47.9 billion was allocated to the defense budget in 2008, of which NIS 36.1 billion will come from tax revenues and the rest will come from U.S. military aid and other sources. The committee was established after disagreements erupted between the defense and finance ministries following the Lebanon war. The defense ministry demanded a huge budget increase of about NIS 30 billion, and the Finance Ministry granted it NIS 8.2 billion to cover direct IDF expenses during the war. [Umrechnungsfaktor derzeit 4.241 NIS für 1 US$]. ++++ Vier Verhaftungen in der Westbank über Nacht. Kleinere Zwischenfälle.

Charles Levinson hat zwei Texte aufgetan, die mir entgangen sind: 'All the dreams we had are now gone' und diese Buchvorstellung [Nahtali Tocci]

QME-Update

Keine zwei Beiträge vorher: "Da in Sachen Israel allerdings die US-Politik Israels "qualitative military edge" unterstützt muß Israel aufgrund der Bedrohung durch saudische Raketentechnologie früher oder später massiv nachziehen." --- "The U.S. is prepared to increase military aid to Israel in order to ease the defense establishment's concerns over a proposed American weapons sale to Saudi Arabia, diplomatic sources in Jerusalem told Haaretz over the weekend, thereby confirming reports in the U.S. media." Der erste Clou: "Israel and the U.S. still need to determine how much of the military aid Israel will be allowed to change into shekels, in order to purchase locally manufactured defense systems. Currently, Israel is permitted to funnel 26.75 percent of U.S. military aid toward internal weapons deals." Jedes Prozent läge derzeit bei 24 Millionen US$. Das bereits seit längerer Zeit zu beobachtende Verfahren ist das sich die Israelis über Spezialentwicklungen [zB optische Systeme] und deren Angebot in die europäischen Geheimdienste und Waffenschmieden "einkaufen". Zum Teil fließen diese Innovationen in direkte Zuwendungen: So finanziert Deutschland den Bau von U-Booten nicht nur weil man ein strategisches Verbündeten-Interesse hat, sondern auch weil man reale Technikfortschritte erhält. Auf europäischem Level sind die Israelis mittlerweile am großen Kuchen der Subventionen für Weiterentwicklungen teils direkt beteiligt und erhalten somit auch Zugang zu Entwicklungen, die sie auf dem Markt teuer bezahlen müßten. Der reine Anstieg von 642 Millionen US$ auf 802 Millionen US$, nebst höherem "internal weapons deal"-Prozentsatz ergäben eine [selbstverständlich massiv korruptionsgefährdete] hübsche Investitionssumme. Hierbei sollte man bedenken, das die Summen relativ zu bewerten sind: Während die arabischen Staaten einen quantitavien Prozeß durchlaufen, Länder wie Saudi-Arabien an die 20 Milliarden US$ jährlich importieren und nun sehr wesentliche qualitative Verstärkungen im Auge haben [eben jener deal der nun "vorgeschlagen" wird] bezieht Israel seine strategische Position jeher aus der qualitativen Überlegenheit, die in der Summe grundsätzlich weniger kostet, dafür jedoch [Atomare Bewaffnung als Rückversicherung] bei weitem lieber eingesetzt wird, denn selbst der strategisch in den Sand gesetzte Libanon-Krieg forderte nur 119 Soldaten das Leben. So viele Soldaten sterben in den arabischen Armeen schon bei einer verhältnismäßig einfachen Belagerung eines kleinen Flüchlingslagers [Nahr el-Bared].

Die Bush-Administration hat hier erneut eine Stellschraube verkehrt herum gedreht. Das ganze Gefasel um den Iran soll überblenden das man in Sachen Saudi-Arabien von den Franzosen aus dem Rüstungsverkehr gezogen wurde. Unter Sarkozy, dessen Aktion der Lieferung eines Atomreaktors an Lybien einen bedeutsamen Richtungswandel ins Negative verdeutlicht soll der Kuchen der Franzosen [und damit Europäer] größer werden. Ein Rüstungsstreit der auf den Schultern der arabischen Massen, die latent gefährdet sind islamisiert zu werden ausgefochten wird. Und wenn wir heute von Menschen lesen, die im Gazastreifen unter "extremen humanitären Umständen" leben, dann ist damit gemeint das die neuen glänzenden Panzer der stinkreichen Oberbosse ihre Existenzgrundlage rauben. Die Bereitschaft der Herrscher ihre Panzer nur in begrenzten Konflikten einzusetzten, oder wie Israel innenpolitische Probleme anderer Länder lösen zu wollen wird abgelöst werden durch Allmachtsfantasien der folgerichtigen Art. In welchem Jahr, oder in welchem Land ist unklar und genau das ist der Haken an der massiven Aufrüstung des Nahen Ostens: Entweder es gibt einen Feind gegen den man klar vorgehen muß, dann ist der Feind die "soziale Zeitbombe", oder "Wasserstreit", oder der berühmte internationale Terrorismus und die hunderten Milliarden an Rüstungsausgaben in diese Zone ist falsch positioniert. Oder es gibt den Staat dort, den man auch mit bester qualitativer oder quntitativier Überlegenheit nicht bezwingen kann, da er [siehe Irak, Afghanistan] nicht beherrschbar ist, oder [Iran] nicht bezwingbar.

Das andere "Erwartete": "Egyptian Foreign Minister Ahmed Aboul Gheit said Saturday that the Arab side is waiting for a practical answer from Israel regarding the renewal of negotiations that would lead to a final status agreement to create a Palestinian State, Israel Radio reported." Ja, da kannst Du lange warten, Gheit, C. Rice wartet heute noch auf Antwort auf ihre etwa 17 programmatischen Vorschläge. Witzonkel Abbas hat ein Interview in der Maariv gegeben. Erst läßt er die Tochter Barghoutis zusammen schlagen und die Täter straffrei entkommen und dann will er ihn zum Präsidenten aller Palästinenser machen. Ja, so ist das wenn man weder qualitativ noch quantitativ aufgewertet wird: Man weiß nicht was man sagen soll und dann erzählt man eben irgendwas. Und letztlich: "Lebanese troops stormed a hideout of Islamic militants holed up in a Palestinian refugee camp in northern Lebanon on Saturday, killing eight, the state-run National News Agency reported. Meanwhile, Lebanese Army Commander General Michel Suleiman said the much-awaited final assault against the remaining members of the Fatah Islam group in the Nahr el-Bared refugee camp was imminent." ... Na, noch eins: Kouchner arrives in Beirut to press on with dialogue ... wie wärs wenn er denen einen Atomreaktor anbietet?

Samstag, 28. Juli 2007

Other Developments

Die Fatah hat für heute erfolgreich ihren bewaffneten Kampf gegen Israel eingestellt: "The Israeli forces on Saturday killed two members of Fatah's military wing, the Al Aqsa Brigades, while they were en route to carry out a shelling operation targeting Israeli towns bordering the Gaza Strip." ++++ Die Hamas wird an diesem Wochenende zivile Angestellten und Arbeitslosen [von der Fayyad-Regierung entlassene] Gehälter ausbezahlen. ++++ Nach mehreren Zwischenfällen mit der Hamas im Gazastreifen bekennt sich der Islamic Jihad Führer Mohammad Al Hindi in einem Interview zur Zusammenarbeit bereit. Nachdem die Fayyad-Regierung einen den bewaffneten Kampf einstellen wollen würde sei eine "Resistance-Regierung" dringend geboten. ++++ Nach Angaben der libanesischen Zeitung an-Nahar berichten anonyme deutsche Quellen vom Tod eines der beiden entführten israelischen Soldaten in Hezbollah-Gewahrsam. Angeblich hatte General Aoun bei seinem Besuch in Berlin diese Nachricht im Gepäck. ++++ Erste DEtails aus dem 200-Seiten-report über die Vorgänge während des Putsches im Gazastreifen belasten Dahlan schwer: "According to the report, Dahlan, along with other Fatah security officers, used funds intended to enhance the strength of Fatah-run security forces in the Gaza Strip for their own personal means."

Katze aus dem Sack: U.S. to expand arms sales

Anstatt sich um die nukleare und konventionelle Abrüstung des Nahen Ostens zu bekümmern bringt die Lobby-Zirkus genannte Bush-Admin im Herbst Waffenlieferungen für "befreundete Militärregimes" im Gesamtvolumen von etwa 60Mrd US$ vor den Kongress. ["This is a big development, because it's part of a larger regional strategy and the maintenance of a strong U.S. presence in the region. We're paying attention to the needs of our allies and what everyone in the region believes is a flexing of muscles by a more aggressive Iran. One way to deal with that is to make our allies and friends strong," said a senior administration official involved in the negotiations.]

* Arabische Halbinsel: Neben der bereits seit dem Frühjahr diskutierten Lieferungen zur Modernisierung 5 arabischer Öl-Staaten in Höhe von 5Mrd US$ wird wohl eine Aufstockung [vornehmlich Raketentechnologie - satellite guided bombs] auf bis zu 20Mrd US$ vorgeschlagen. Da solche undefinierten proposals dynamische Anstiege verzeichnen wird das Volumen der nächsten 10 Jahre eher eine Verdopplung aufweisen. Die Lieferungen sind unconditional: Politische Reformen sind eher unerwünscht, das Saudi-Regime soll waffenstarrendes Symbol amerikanischer Macht im Nahen Osten werden, dem Iran Großmachtbestrebungen verwehren und dem Iraq eine starke Nachbarschaft zusichern. Von den Saudis wird verstärktes Engagement in den Konfliktzonen erwartet.

* Ägypten und Israel: Während der Anstieg der Militäthilfe für Israel von derzeit 2,4 Mrd US$ jährlich auf etwa 3,0 Mrd US$ in den nächsten 10 Jahren bereits beschlossene Sache war ist das Einfrieren der Militärhilfe für Ägypten auf 1,3 Mrd US$ jährlich angesichts verschiedener Beschlüsse von Ausschüsen zu innenpolitischen Defiziten Mubaraks eher überraschend zu werten. Auch hier ist eine Kopplung mit "Reformen" unerwünscht. Da in Sachen Israel allerdings die US-Politik Israels "qualitative military edge" unterstützt muß Israel aufgrund der Bedrohung durch saudische Raketentechnologie früher oder später massiv nachziehen.

Da sich alle Seiten auch im europäischen Waffenmarkt tummeln dürften die Gesamtsummen im dreistelligen Milliardenbereich liegen. Jenseits der idiotischen Achsen-Logik [Iran und das Böse vs Die Guten] und profanen Gewinnmaximierungen der heimischen Waffenschmieden entbehrt in den durch das Christentum gesegneten Ländern die massive Aufrüstungsorgie der berühmten "strategischen Tiefe". Ein Land wie Ägypten hat keine Feinde. Weder Lybien, der Sudan noch Tunesien geschweige denn Israel sind mit Kriegsplanungen beschäftigt. In den ersten Fällen existieren noch nicht einmal Armeen, die Ägypten bedrohen könnten. Der eigentliche Sinn der "qualitative military edge" wird vollständig überdehnt. Unter Kennedy wurde die Doktrin aufgrund massiver russischer Belieferung an Ägypten vollkommen zu Recht platziert, heute werden die Ergebnisse auf Beirut und Gaza abgefeuert. Nach den aussenpolitischen [strategischen] Erfolgen für Israel mit einem abgeschafften Saddam-System, dem Sieg über die Intifada-II, kaltem Frieden mit den Nachbarn und einem geschwächten Syrien ist unter Berücksichtigung der fiskalen Schwierigkeiten des Landes einen vernünftigen Haushalt aufzustellen der Einstieg in eine neue Runde des Rüstungswettlaufs politischer Selbstmord auf Raten. Da die Bushisten gleichzeitig den indischen Raum massiv aufrüsten kommt Israel eine Dealer-Funktion für Spezial-Techniken rufschädigend hinzu. Anstatt mit schweren Mitteln real existierende Gefahren auszuschalten, wie die Bewaffnung der Hezbollah zu unterminieren und abzurüsten lassen die Wirtschaftsbosse der Länder die Regierungen wie Marionetten tanzen. Und da sich die EU vornehm nur am Wettlauf beteiligt sind Vernichtungsszenarien ganzer Bevölkerungen keineswegs abwegig. Es reich ein "islamistisch" gekipptes Land, oder eine Attacke auf den Iran und der Nahe Osten wird den Begriff "Genozid" neu definieren. Leider ist nicht zu erwarten das sich die wahlkämpfenden Demokraten in den USA sich diesen Tendenzen verweh

Freitag, 27. Juli 2007

Palestinians block UN's initiative on Gaza crisis

The Palestinian delegation to the United Nations is blocking a Security Council initiative aimed at expressing the organization's concern over the humanitarian crisis in the Gaza Strip. ... Reports from the UN headquarters in New York reveal that Qatar, a member of the Security Council, formulated at least two drafts for the final presidential statement on the Gaza humanitarian crisis. The second draft was formulated in efforts to appease the Palestinians. However, according to sources, the Palestinian delegation has opposed any move on the behalf of the Security Council regarding this issue.

Abbas erhält einen [merh oder minder] geschönten 200-seitigen Bericht über die "Fehlerquellen" die zum Umsturz im Gazastreifen führten. Artikel dazu. ++++ Bisher 3 Quassam-Raketen am Abend in Richtung Negev-Wüste. ++++ Erneut 6 Verletzte bei der wöchentlichen Anti-Wall-Demo in Bil'in. ++++ Palestinian President Mahmoud Abbas met with a delegation from the central elections committee in his presidential compound in the West Bank city of Ramallah on Friday. General Secretary of the committee, Dr Rami Amin, announced that the committee is ready for early elections [which are still under consideration], following 100 days from a presidential decision to call them.

This is what morons look like

Student verstorben

Einer der Verletzten der Studentenunruhen an der An Najah Universität ist heute morgen gestorben. Die Unruhen waren ausgebrochen als Hamas-Sympathisanten entgegen einem politischen Betätigungsverbot Handzettel austeilten und Fatah-Anhänger gewaltätig dagegen vorgingen. Ob der Mann von "Sicherheitskräften" erschlagen wurde oder von Studenten ist unklar. Zwischenzeitlich wurde der Inszenator der Hamas, Ahmad Doula von Fatah-Milizen verhaftet. [Interessanter Verhaftungsgrund: politische Betätigung. Very democtatic, Mr. Abbas.]

Die Waqf-Organisation, die formal die Belange der islamischen Einrichtungen Palästinas regelt erhebt schwere Vorwürfe gegen die illegal Notstandsdiktatur: Spendenkonten [Westbank/Gazaspenden] würden leer geräumt und auf Konten der Fatah eingezahlt. ++++ Als äußerst schwerwiegend müssen die mittlerweile zur Regel gewordenen Zwischenfälle in Qalkilia bezüglich anerkannter Hilfsorganisationen bezeichnet werden. Kurz nach dem "Poli" Mordechai und Hussein al-Sheikh die Reanimation der Koordinierung ziviler Funktionen vereinbarten durften IDF-Milizen die von Ziad Issa Amre, einem politisch sehr umtriebigen Blinden gegründete General Union of Disabled Palestinians besuchen und wie die Vandalen hausen. Aufgrund der Häufung darf man von einem entweder stillschweigenden oder verabredeten Vorgehen sprechen. Bereits Ende der 90er, als die PA erstmalig politische Bereiche wie den Gesundheitssektor kontrollieren konnte wurde versucht den Bereich der NGOs entweder unter Fatah-Kontrolle zu bringen oder ihn zu marginalisieren. Es geht der Fatah hier schlicht ums Geld [das an der Fatah an die NGOs vorbei fließt] und da vornehmlich politisch unabhängige Personen [wie Sarraj oder Mustafa Barghouti] diese Gruppen gründen/leiten sind sie ein Dorn im Auge. Nachdem nun über Dekrete des Sonnenkönigs Abbas versucht wird die relief-Organisationen der Hamas und weiterer Islamisten zu isolieren und ihr Betätigungsfeld einzudämmen hilft die Mordechai-Miliz offensichtlich bei poltisch demokratisch und liberal gesinnten NGOs nach. Israels Interesse liegt in der Tatsache begründet das die NGOs der Palästinenser ein großes Standbein der Kritik an den Verhältnissen in der Westbank sind und auch als Träger von Boykottaufrufen auftreten.

Angesichts dieser Schweinereien ist die folgende Meldung [Frauenrechte stärken blabla] beinahe schon zynisch: The new Palestinian Authority government's platform presented by PA Prime Minister Salaam Fayad on Friday includes the attainment of an Israeli-Palestinian peace agreement consisting of pre-1967 borders, Jerusalem as the capital of both states and the honoring of past agreements between the two. The platform also calls for a just and agreed-upon resolution to the refugee problem on the basis of UN resolutions. Grundsätzlich ist über Gewaltabschwur und Verhandlungsbereitschft nichts negatives zu sagen. Die israelsiche Seite lockt mit "Dynamik": "I believe right now we have a partner," said Ramon. "I don't know for how long, so we must move quickly."Was fehlt sind Aussagen die sich mit realen Umsetzungsproblemen beschäftigen. Insofern sind diese Absichtserklärungen zwar eine nette Geste, aber das es den Kadima/Fatahisten die seit fast 6 Jahren durch den Konflikt poltisch an der Macht gehalten werden plötzlich einfällt als Friedensengel durch die Lande zu wandeln ist zumindest stark zu bezweifeln. Beide Organisationen versuchen über ein Minimum an Umsetzung sich an der Macht zu halten. Ein Mehr wird gerne genommen, da es beiden wirtschaftliche Pfründe verspricht. Doch die großen Themen bedürfen etwas mehr: Wie will beispielsweise eine Regierung die ihr Land durch Korruption und Mißwirtschaft, durch Krieg und Nichtreform an den Rand des fiskalischen Kollapses gebracht hat, die den Leuten über Kürzung von Bildung oder Subventionen von der heiligen Kuh Brotpreis schmerzliche Abstriche gönnen muß bitteschön einen Abzug von teils radikalisierten und best organisierten [und finanzierten] Siedlern organisieren UND bezahlen? Hinzu kommen weitere Probleme, die durch erfolgreiche Lobbyarbeit den Eindruck vermitteln das Land Israel sei auf dem Wege eine zionistische Renaissance zu absolvieren: "Prime Minister Ehud Olmert on Friday decided to revoke an Absorption Ministry budget cut that would have lowered benefits for new olim by 20 percent, Army Radio reported. Olmert, however, did not rescind the decision to cancel a customs grant provided to olim from impoverished regions. ... In addition, the prime minister and the Finance Ministry decided to uphold the decision to put an end to a program that encourages the immigration of foreign academics specializing in research and development by providing them with tenures in Israeli research institutions." Fein, fanatisierte "Birthrigth Israel"-Geschädigte gehen bei uns und die Akademiker bleiben. Man nennt dies "permanenter Wahlkampf": Gegen die erfolgreichen Liebermans und Netanjahus sollen "Frieden" und "Stärkung des Jüdischen Characters Israels" einen Umfragedurchbruch für den schwächelnden Olmert, der ja auch noch GLEICHZEITG mit Planungen für einen Mega-War gegen den Iran beschäftigt ist bringen.

The Third Way Vol. II

Jamal Zakut, Vertrauensmann von PAFÜMinister Fayyad und senior Intifada-I-Führer bestätigt der Haaretz die Absicht der Wahlplatform "The Third Way", die bei den letzten Wahlen marginale 2 Sitze [2,41%] erreichte bei möglichen nächsten Wahlen mit einem breiten Reformbündnis anzutreten. "This movement would be based on liberal ideas and advancing democracy and human rights in the PA," said Zakut. "The idea is to have a pragmatic movement that would support the idea of two states on the basis of the 1967 borders and PLO platform, while resolving the refugee problem in an agreed-upon manner based on the resolutions of the United Nations and Arab League." ... "If we are going to have elections, then a new movement is needed. At the moment, there are hundreds of people from the West Bank, Gaza, Jerusalem and even overseas who support the initiative. Fatah in its current state cannot lead a true reform process. The rivalry between Hamas and Fatah destroyed both movements." Die Parteigründer Fayyad, Hanan Ashrawi, Abed Rabbo äußerten sich bislang nicht. Meine Ansicht über diese seltsame Vorgehensweise ist das Fayyad seine neue Position tatsächlich in Wählerstimmen ummüntzen möchte, auch [man denke an den über die Geldmittel über die er verfügen kann] seine gewachsene Macht einsetzen könnte um einen "independent bloc" in einer künftigen Regierung zu bilden. Letztlich geht es auch um die Übernahme des Präsidentenamtes und er weiß das die Fatah ihn aufgrund seiner Reputation im Westen nicht wie die Hamas-Bewegung terrorisieren kann. Fraglich ist wie Rabbo und vor allem Ashrawi reagieren. Fayyad hatte bereits im März 2007 ohne Konsultationen einzuholen sich als Minister der Einheitsregierung mit der Hamas einfügen lassen, was zu Verärgerung bei Asrawi/Rabbo führen mußte und die auch heute kein Ministeramt belegen. Andere renommierte der Bewegung wie Ali Jarbawi, der ZB nach dem Hamas-Sieg im Juni bereits die Staatsgewalt auflösen wollte sind sicher sehr schwer in ein Bündnis das den PAFÜMinister einer illegalen Regierung stellt, die in Richtung Militärjunta tendiert zu reintegrieren.

Und das ist wohl das momentan wahrscheinlichste: Fayyad möchte durch das Vorpreschen seiner Unterstützer Ashrawi & Co. aus der Partei rausekeln.

Palestinian Authority Chairman Mahmoud Abbas said on Thursday he would decree a change in Palestinian electoral rules that might make it harder for Hamas to maintain the parliamentary majority they won last year. However, pressed to say whether the early elections that he has promised would be held as soon as this year, Abbas told Reuters he could not set a date yet. Nor could he yet say whether he would run himself for re-election as president. [Gerade hat er Beilin gesagt, er würde nicht mehr kandidieren... na, er wird langsam alt der Abbas...]

Donnerstag, 26. Juli 2007

Hebron Special

In Divided Hebron, a Shared Despair. Ein special von Scott Wilson für die Washington Post.

B'Tselem: The siege on the Gaza Strip

Bericht.

Zusammenfassungen dieses blutigen Tages. Zivilisten - Milizionäre. Derzeit beschießen palästinensische Milizen Sderot. In der letzten halben Stunde 4 Einschläge.

Im politischen Bereich äußert Sonnenkönig Abbas gegen über Yossi Beilin, Meretz in Ramlaah die Ansicht das ein Friedensvertrag der zu einer Staatsgründung führen könnte zwischen Israel und der PLO innerhalb eines Jahres möglich wäre. [Technisch ja.] Er äußert zudem die Absicht nach dem Ablauf seiner Amtszeit NICHT mehr für eine neue Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Die jetzige dauert etwa bis Januar 2009. ++++ Hundreds of Palestinian refugees and their supporters organized protests, on Thursday, all over the West Bank in front of the United Nations Relief Work Agency – UNRWA- offices due to the cuts in aid and funding money to the Palestinian refugees. The protesters held slogans demanding that the Agency stop cutting funds, and to instead keep aiding the Palestinian refugees. Adnan Ajrami, the head of the popular committees in the refugee camps in the West Bank which organized the protests, said the move today is to warn the UNRWA to stop its cuts. The UNRWA announced that starting in August, there will be no Medical financial support for some health conditions, such as miscarriage cases (in which the family has to pay 50 % of the cost) and X-ray Photos (in which the refugees have to pay the full cost), in addition of raising the amount of money that the refugee has to pay for medical treatments in the UNRAW clinics to 5%. Those cuts will increase the economical hardships that Palestinian refugees are facing, especially with the deteriorating financial situation of the Palestinians due to the continuous Israeli military occupation of Palestinian areas. [Prinzip: Bolster Abbas with Guns - Cut Humanitarian Aid]. ++++ Navy Chief Ben Ba'ashat announces resignation [over Lebanon-war-failure]

Libanon: "Although French Foreign Minister Bernard Kouchner will arrive in Beirut on Friday evening, no plan has been set for the next round of dialogue between feuding political leaders." Mittlerweile Häuserkäumpfe in Nahr el-Bared.

Breaking: Dahlan resigns

Ramallah (Reuters) - Der Sicherheitsberater von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, Mohammed Dahlan, ist von seinem Posten zurückgetreten. Abbas habe das Gesuch seines Vertrauten angenommen, teilte ein Mitarbeiter des Präsidenten am Donnerstag in Ramallah mit. Der 46-jährige Dahlan hat gesundheitliche Gründe für den Schritt angegeben. Dahlan war wegen der Niederlage der Fatah-Sicherheitskräfte in den Auseinandersetzungen mit der Hamas im Gazastreifen scharf kritisiert worden. Diese hatte im Juni die Kontrolle über den Küstenstreifen übernommen. In den innerpalästinensischen Kämpfen kamen rund 100 Menschen ums Leben. Dahlan hatte sich damals nicht im Gazastreifen, seiner Heimat, aufgehalten. Er befand sich in Deutschland, wo er an den Knien operiert wurde.

Update: Three Islamic Jihad militants, including the local head of the group's military wing, were killed in an Israel Air Force airstrike targeting a car south of Gaza City on Thursday, the organization said. Islamic Jihad said three of its senior commanders were killed in the attack, including Omar al-Khatib, who had survived an IAF strike on Tuesday. The other two Palestinians killed in the strike were named as Khalil Daifi and Ahmed Abd Al-el. Weitere Luftangriffe werden aus Beit Hanoun vermeldet.

Blast At Military Complex Kills 15 Syrian Soldiers

Aufgrund der politisch sensiblen Lage des Ortes [Aleppo - Muslemiah area - Hochburg konservativer Sunniten] beeilt sich das Regime al-Assad den Vorfall als Unglück darzustellen: Ein Munitionslager in einem Ausbildungskomplex der Infantrie sei aufgrund großer Hitze explodiert. +++ Bei einem Vorfall an einem Checkpoint nahe Bethlehem wird ein als geistig verwirrter beschriebener Palästinser durch einen Stich/Schlag mit einem "Stock" von einem IDF-Milizionär getötet. Der Palästinenser war auf einen weiteren IDF-Milizionär losgegangen und hatte versucht diesen mit einem Messer zu töten. +++ Zwei Luftangriffe der IDF-Miliz töten ein Hamas-Mitglied und verletzten drei Islamic-Jihad-Mitglieder bei Khan Yunis. Dazwischen war eine Qassam-Rakete sehr glücklich nahe einer Tankstelle bei Sderot ohne Schäden anzurichten eingeschlagen. [Note: Die palästinensische Seite berichtet von einer Offensive mit 15 israelischen Panzern + several helicopters in dieser Zone.] Widersprüchliche Angaben gibt es zu einem Vorfall im Dehaniyeh-Flüchtlingslager [Hebron]: Palästinenser bezeugen das die IDF-Miliz einen Mann angeschossen und danach entführt habe, während die IDF-Miliz ihn nicht verletzt haben will. Unkommentiert durch die IDF-Miliz ist die Behauptung des Islamic Jihad, die IDF habe einen ihrer Führer aus einem Krankenhaus in Jenin entführt.

Transcript of Interview On Radio Sawa with Condoleeza Rice und Samir Nader. ... and that the occupation of the West Bank will have to end ... Die Administration gewöhnt sich tatsächlich an den Begriff "Besatzung". +++ Tony Blair in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Blair said earlier on his trip that he had come to the Middle East to "listen and reflect" and that he would return for a longer visit in early September. +++ New York Times Video über die Flüchtlinge von Nahr el-Bared. Bericht: "US officials and PA chiefs launch $228 million "Investment Initiative", issuing loans to encourage new business."

Thema Flüchtlinge. Zwei Artikel: The other rigth of return von Khaled Diab und ein Bericht der JPost.

Interview mit Mustafa Barghouti. Und Artikel von Johara Baker: When the poison spreads.

Schnelle Runde

Die Fatah-Milizen erhalten über Jordanien 1000 M16-Schnellfeuergewehre. +++ Als wesentlicher Baustein für künftige Verhandlungen wird die vertrauensbildende Maßnahme "Koordinierung ziviler Funktionen" mit entsprechendem gemeinsamem Ausschuß angesehen. Diese ständige Vertretung zwischen Israel und der PA wurde mit dem Hamas-Wahlsieg eingefroren. [The Coordination and Liaison offices deal with routine civil matters in the PA: entry permits into Israel, Palestinians who need medical treatment in Israel, water, electricity, management of crossings, ...] Die Bosse der Angelegenheit kennen sich bestens. Auf israelischer Seite Brigadier General Yoav Mordechai [Kosename "Poli"] , der sich im Übrigen zuletzt einen sehr guten Namen gemacht hat. Sorgte er doch dafür das Siedler von Abei Ad [Illegaler Outpost] 300 Olivenbäume die sie von Palästinensern zuvor gestohlen hatte zurück geben mußten. Da er nach dem Prinzip "Generals go - Settlers stay" nicht mehr so lange in den Besetzten Gebieten Dienst tut darf er gerne die Zeit entsprechend nutzen. Auch die reibungslose Willkommensfeier für die 256 freigelassenen Palästinenser geht auf seine Kappe. Problematisch wird es für ihn allerhöchstens wenn die "Gerüchte" über einen Rückzug auf 30% der Westbank durch die Israelis umgesetzt werden. "Illegale Outposts" auflösen, für das er allerdings als Chef der civil administration -Westbank- zuständig wäre mußte er poltisch nur einmal umsetzen. Im Grundsatz spielt die Homesh-Hebron-Situation den Generälen in die Hand. Radikale Siedler, die sich daneben benehmen darf man härter anfassen. Die politische Besetzung des PA-Gegenstücks birgt Brisanz: X-Terrorfürst Hussein al-Sheikh, der als modisch gewandelter Handyfreak eher eine Witzfigurt abgibt ist grundsätzlicher Gegner des inhaftierten Marwan Barghouti. ["Es ist nicht Teil der Fatah-Strategie, unschuldigen Menschen Leid zuzufügen und Angriffe in Israel durchzuführen." August 2002. Witzbold und Zahlmeister des Terrors -Ein Brief von ihm an Arafat zwecks Unterstützung von Selbstmordattentätern galt als schlüssiger Beweis für Arafats direkte Terrorverwicklung-.] Über die rolle von al-Sheik gibt es verschiedene Versionen. Diese sehr gute Übersicht bezieht nicht die Rift zwischen Dahlan und al-Sheikh bezüglich palästinensischer Gefangener mit ein. Es gab schon immer zwei Arten von Gefangenen in israelischen Gefängnissen: Diejenigen, die der jeweilige Fatahist gerne dort sieht und die anderen die er frei haben will. Hier tendierte Dahlan als Arafat-Kritiker zu eigenständigen Gedanken, während al-Sheikh brav Arafat folgte. Grundsätzlich gehören die Beiden in ein Bott, doch nach Dahlans Versagen könnte aus Dahlans Mann al-Sheikh das Gegenteil werden. Über seine Qualitäten brauchen wir nicht zu streiten: Er ist seit April auf dem Posten und hat bisher nichts getan als die Hand aufhalten. [Ach ja: 10 Verhaftungen über Nacht in der Westbank.]

Die JPost fragt: Was Palestinian Authority Chairman Mahmoud Abbas the target of an assassination attempt earlier this week? [PA security officials here told The Jerusalem Post several shots were fired at Abbas's home. Abbas was inside the house, but neither he nor any of his family members were hurt, they said.] GÄHN. DEr Generalstreik in Israel ist eine Woche ausgesetzt worden.

Wenig Neues

Brandbrief aus Gaza. Nafteh Ghnim, PLO-Funktionär schreibt im Namen von PLO-Verbänden an .... Fayad. Moment.. Minister für Äusseres, Finanzen, Premierminister und Chefunterhändler, also in Zukunft PÄFUMinister. ... Nafteh Ghnim, PLO-Funktionär schreibt im Namen von PLO-Verbänden an PÄFUMinister Fayad und bittet um die dringende Auszahlung ausstehender Gehälter und Auszahlung von Arbeitslosengeld für den Gazastreifen. Damit wären wir beim Wetterbericht: Über den palästinensischen Gebieten liegt eine Tiefdruckzone aus der es verstärkt zu bürokratischen Winden kommen kann, die eine Korruptionsfront bei Fraudwahrscheinlichkeit von 85% von Ramallah aus in Richtung Süden schicken. Apropos Dahlan: am Dienstag hat Al-Zahar während einer Pressekonferenz folgendes geäußert: "According to the documents [seized at security HQs], Israeli authorities initiated a probe regarding payments which exceed $1 million USD a year by an Israeli businessman, Ovad Kuku, to Mohammad Dahlan, a Fatah leader and fired national security council director. Al-Zahar added that those documents show that Kuku also paid $400,000 USD on a yearly basis to Mohammad Rashid. He further alleged that both Rashid and Dahalan are involved in faking invoices and non-existent deals with the businessman." + "Those documents also allegedly show that Israeli authorities at one point refused to transfer taxes collected at the Karen A commercial crossing, located between the Gaza strip and Israel, to anyone but Mohammad Dahlan." Derzeit werden die Gesamtschäden von al-Zahar "über die Jahre hinweg", die aus Dokumenten hervorgehen auf 700.000.000 US$ beziffert. [Ovad Kuku, mE ist Kuku eher ein Vorname/Spitzname.] +++++ Aus Kfar Qallil/Nablus berichtet ein Al-Aqsa-Führer von einer Hasudurchsuchung: "Israeli forces stormed my house and shot many bullets through the windows in addition to throwing sound bombs inside the house." Qanni added that "the solders stole my wife's gold and about 4000 Jordanian Dinar (app. 6000 USD) and seven NIS, before they called me and ordered me to turn myself in or they would blow up the house." 2 Verhaftungen. +++++ In Israel gibts ab sofort Helmpflicht für Fahradfahrer. Und anderes mehr. +++++ Eine israelische Clusterbombe tötet französischen Soldaten im Südlibanon. +++++ Update zum Post "Relevanzstreit": In a press conference with President Shimon Peres, Olmert stressed that no timetable has been set for the negotiations. +++++ Joke of the day: Der ehemalige Finanzminister [Sparminister] Netanjahu schlägt die Verdopplung der Löhne von Lehrern vor. [Stinkig ist man auch: The Likud chair presented his educational reform program to Russian-language media only.]

Institutions, order and hypocrisy

Vollständiger Text von Amira Hass

Even in this region, where diplomatic platitudes don't begin to disguise the preferential treatment afforded Israel (although it is the occupier), the mandate of the new Quartet envoy Tony Blair rings particularly hollow. His role is reported as being "to help create viable and lasting government institutions representing all Palestinians ... and a climate of law and order for the Palestinian people." Internal Palestinian negotiations between Hamas and Fatah may yet stop the disintegration of the Palestinians' civil institutions and the complete severance between the Gaza Strip and the West Bank, at the last moment. These institutions functioned during the most difficult times under Israeli military attacks, but started to crumble after January last year when the West, Israel and some Fatah elements tried in vain to topple a Hamas government founded on democratic elections. One can go on about Hamas' brutal takeover of the security apparatus in the Gaza Strip, and one could go back and discuss the chaos deliberately brought on by the leaders of those organs. Indeed, Hamas appears to be determined to prove that a national-Muslim regime in the "liberated" area is effective. But Hamas is not homogenous, and the boycott and siege policy has merely strengthened its extremists and their anonymous handlers. It is also true that Palestinian Authority Chairman Mahmoud Abbas and his entourage are still entrenched in their irreconcilable anger with Hamas. But after years of becoming accustomed to receiving money from the West to compensate for its chronic political indulgence toward Israel - and in exchange for their inability to end the Israeli occupation - it is hard to decide to what extent their attitude is autonomous and when it derives from American and Israeli dictates. But both movements are well aware that ultimately they will have to climb down, and that only negotiations can deliver the ladders they need to do so. Only a return to the logic of internal dialogue can save the institutions that Blair was sent "to help create." Only backing down can save the justice system in Gaza. Abbas, in his anger, suspended the Gaza Strip attorney general's work and ordered the police to stop working. Instructions were issued not to implement court verdicts, and forbade the courts to collect money, paralyzing the civil courts. No wonder Hamas' executive force is setting up its own judiciary committee, consisting of Sharia and military law experts, although its role so far is merely to deal with the complaints against the executive force. How long will it be until a separate legal system is created in the vacuum created by Abbas' orders? And the Palestinian Legislative Council, a Palestinian institution that coped well with Yasser Arafat's authoritarianism and developed a tradition of monitoring the executive authority? Only discussion and compromises will save it from its paralysis. A few of the independent elected officials have proposed ways of persuading Fatah to stop boycotting the council's sessions, and Hamas to agree to new PLC presidential elections. This is an attempt to save Abbas from his idiotic bid to hold new elections contrary to the Palestinian Basic Law, and despite his inability to hold them in the Gaza Strip. References to "law and order" are hypocritical. Blair is not mandated to confront the Israeli occupier's abuses of law and morality in the territories, on which it imposes the order of the master. It takes a great deal of cynicism to talk of institutions "representing all Palestinians" after the international policy of boycotting an elected government contributed so much to the destructive consequences in Gaza. The American and Israeli veto on political dialogue between the two rival movements consists of a great deal of malice. After all, dialogue is the only logical step the Palestinian public can now ask of its rival movements.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Relevanzstreit

Heute morgen trafen die Aussenminister Jordaniens und Ägyptens Abdulehlah al-Katib und Ahmed Aboul Gheit in Israel ein. Während FM-Livnis Sprecher Regev den Besuch als historisch einzustufen besucht und die Aussenminister als Unterhändler der Arabischen Liga verstanden haben will dementiert dies vor allem die ägyptische Seite, während al-Katib sich als "Überbringer" von Mitteilungen sieht. Abseits der Tatsache das die beiden FMs kein offizielles Mandat tragen ist dieser Relevanzstreit von Bedeutung da von den 22 in der Arabsichen Liga organisierten Staaten nur wenige wirkliche diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten. Entgegen den Besuchen aus dem Quartett-Spektrum erscheinen die FMs mit einem Sachstandsbericht zur saudischen Friedensinitiative, die schlicht den Israelis bei Entgegenkommen bezüglich der palästinensichen Frage verbesserte Beziehungen in Aussicht stellt. Aufgrund der wirtschaftlcihen und sozialen Schieflage im Nahen Osten ist eine Annäherung von absolutem Vorrang, da in jedem einzelnen Land verschiedene tickende Zeitbomben ihrer Explosion harren. Künftige Abkommen zur Vermeidung von Wasserkriegen, oder eine einheitliche Position zur Problematik der Massenvernichtungswaffen, gar ein Abkommen zur konventionellen Abrüstung können hier nur über in florierenden Wirtschaftsbeziehungen aufgebauten Vertrauensbasen eine Zukunft haben. Der jetzige Besuch sollte bereits im Mai statt finden, was verschiedene Ereignisse verhidnerten: Die Schwäche der Olmert-Regierung und die Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen haben neue Fakten geschaffen, die einer Lösung hinderlich sind. Mit Spannung dürfen die Reden der beiden Aussenminister vor dem Auswärtigen Ausschuß der Knesset erwartet werden. Kernschwäche des Besuchs ist die fehlende Abstimmung mit den Vorganben die das US-dominierte Quartett formulierte. Die Regierung Olmert fühlt sich in ihrer Taktik bestätigt schrittweise binational mit den Palästinensern zu verhandeln, was eine enorme Zeitspanne umfassen könnte bis ein "key issue" [wie die Jerusalemfrage] auf den Tisch kommen kann. Die israelische Strategie zielt auf die Stabilisierung der Westbank/Syrien-Front, die große Ressourcen bindet. Daneben ist ein Ausbau der vorhandenen Siedlungsblöcke derart möglich, das sie "unabbaubar" werden und das Infrastrukturmaßnahmen und Schutzwall bestehen bleiben können. Zwar widerspricht dies den Forderungen des Quartetts, jedoch sind diese Forderungen jeher nur rhetorischer Natur. Der Westen empfindet die Versuche eine Isolation der Hamas aufzubauen als ranghöheres Thema und hat sich faktisch aus poltischen Verhandlungen zurück gezogen. Von Olmert werden keine großen Schritte erwartet, sondern kleine Nettigkeiten, die eine "Verbesserung" der Lebensumstände der Palästinenser der Westbank ermöglichen. Die verschiedenen Versuche von FM Rice zT recht sinnvolle Pläne in den beiden Konfliktparteien durchzusetzten scheiterten am mangelnden politischen Druck. Die Detoriation der palästininensischen Sozialstrukturen, die maßgeblich der israelischen Blockadepolitik seit Beginn der Intifada geschuldet würden wurden fälschlich als Mittel [damals noch] die palästinensische Regierung in Sachen "Terrorbekämpfung" gefügiger werden zu lassen angesehen. Der saudische Plan, der als Basis von einem vollständigen Rückzug der Israelis aus der Westbank ausgeht kann durchaus als Druckmittel in jeder Richtung dienen endlich zu wesentlichen Fortschritten zu kommen. Es ist hoffentlich so weit das die arabischen Staaten verinnerlicht haben das sie vom Westen außer Geldmittel nichts zu erwarten haben und es an ihnen liegt die Israelis an den Tisch mit den Palästinensern zu bekommen. Wie weitreichend dabei das Spektrum der Angebote [wie Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Erleichterungen] und Drohungen [Installation einer arabsichen Schutztruppe in Westbank und Gaza] ist muß abgewartet werden. Da die Lage durch die Hamas-Machtübernahme auf Monate eingefroren ist wird man der israelischen Regierung etwas Zeit geben und eher sensitiv vorgehen. Die kalren Worte von Abdullah beim Staatsbesuch in Washington jedoch versuchen eine Dynamik zu erzeugen. Leider hat sich seit Mai nicht viel in Israel verändert: Olmert wird ausschließlich bedacht sein den Besuch als Wahlkampfmunition auszuschlachten. Seine Angewohnheit nahezu täglich neue stupide Phantasien über mögliche Möglichkeiten am StNimmerleinstag zu platzieren ist wenig von Vorteil wenn es um harte Verhandlungspunkte geht. Der Mann [und seine Anhängerschaft, die Schlüsselministerien inne hält] ist mittlerweile manisch darauf bedacht mit dummem Zeug in die Medien zu kommen. Beispiel dieser Woche: Montags ist er noch vollständig gegen das anfassen der heißen Eisen und möchte nur "so ein bisschen" verhandeln. Dienstags möchte er eine "Abmachung über Prinzipien" verhandeln, die [irgendwann mal] in eine Verhandlung über einen lebensfähigen palästinensischen Staat führen könnten. Ticker-Meldung von gerade eben: We will negotiate with Abbas on Palestinian state. Dazu Nabil Amr: "We don’t have any official offer from Olmert and we don’t have any copy of his suggestions which Haaretz published, but we are very ready to deal with it and start negotiations regarding final status issues immediately in a secret or public way." Olmert ist definitiv in seinem Amt verrückt geworden.

Aoun im Adlon

Während so mancher aufrechte, moderate und demokratisch gesinnte Politiker aus arabischen Landen mit dem trockenen Brot der Ebert-Stiftung nähren muß [oder gar von den evangelischen Nahostinteressierten Orgs verheizt wird] darf sich der zZt "aussichtsreichste Präsidentschaftskandidat des Libanon" [in Deutschland] im Kanzleramtsklo übergeben und vorher bei Steinmeier Sekretärinnen angrabschen. Anschließend hält General Aoun Hof im Adlon und nach dem Abspielen seiner 6:02 Minuten langen Hymne richtet er das Wort an alle "Freunde des freien Libanon". [Pop-up-Blocker für link-Seite ausschalten.] Tatsächlich gibts auch eine Deutsche Webseite! Viel Spaß!

Jean-Claude Cousseran macht hingegen Politik für den durchstartenden Sarkozy im Libanon. Nach Absachluß von Gesprächen im Iran, Saudi-Arabien, Ägypten und Syrien bereitet er nun die Ankunft von Bernard Kouchner vor, der am Wochenende versuchen möchte die libanesischen Fraktionen in eine handlungsfähige Regierung der nationalen Einheit zu zerren und möglichst einen durch die Fraktionen gemeinsam getragenen Präsidentschaftskandidaten zu finden, der allerdings auf alle Fälle nicht Aoun heißen wird. Hier finden sich die ersten statements von verschiedener Seite, die nicht zu negativ erscheinen. Zuvor allerdings massiven Krach mit ... na ... Aoun, der wohl gerade in Berlin im Adlon in den Spiegel lacht. [Metn bezeichnet einen libanesischen Fluß und ein Gebiet, also Regionalwahl.] Dem Hezbollah-Führer Nasrallah ist im Übrigen auch etwas zum Thema eingefallen, nämlich das die ... uSA am Zustand des Libanon schuld sein. Viel Arbeit hat Cousseran.

Dieses Mal sehr eindrucksvoller Auftritt von Abdullah, König von Jordanien. Jordan's king presses Bush to advance Mideast peace talks. "Prime Minister Ehud Olmert is offering to hold negotiations toward an "Agreement of Principles" for the establishment of a Palestinian state on most of the territory of the West Bank and the Gaza Strip". [Warum nicht mal eine alte Idee aufwärmen. Es werden sich schon security-reasons finden, die dagegen sprechen.] Beispiel "easy issue": PM to Blair: Israel to allow W. Bank residents easier goods transport, travel. Wenn alleine der Kabinettsbeschluß solange dauert wie es beim "256-Gefangenen freilassen" gedauert hat... Winter.

Dienstag, 24. Juli 2007

Safer Cleaner Greener


zu: Safe, clean and green.

Blair Visit - Summary

Es reicht ein leeres Blatt.

"Blair told the Palestinians his maiden trip as envoy for the Quartet of Mideast mediators was intended to gather input for formulating his strategy, officials said." Selten albern. Jetzt ist der Mann geschlagene 4 Wochen envoy und hat sich sicher einige Zeit zuvor dafür entschieden und hat immer noch keine "Strategie"? Es ist also wie wir bereits dachten: Das Schoßhündchen hüpft um seinem innenpolitisch schwer angeschlagenen Herrn Bush medial den Rücken frei zu halten etwas durch die Lande. "I think there is a sense of possibility, but whether that sense of possibility can be translated into something, that is something that needs to be worked at and thought about over time," Blair said after meeting President Shimon Peres on Tuesday. Eigentlich sollte er ja den überarbeiteten Wolfowitz-Plan vorlegen auf dem sein strategisches Konzept basiert. Jetzt hat er keins, dafür aber Sorgen um eine passende Unterkunft. Und was bitte schön soll das hier? "Most of Blair's meetings with the Israelis have been about how to improve the economy of the West Bank with aid." Ich dachte, mit Infrastrukturmaßnahmen. Meine Güte, Blair. Hätte Deine Frau zehn Minuten gegoogelt wären ihr drei Dutzend Strategien in die Hände gefallen.

Half of Israeli teens want to live abroad. Young Diaspora Jews to visit Israel in record numbers in 2007 Strike to start Wednesday, will reach airport day later. Und die Liste der Vergehen der Siedlerbewegung diese Woche wird äußerst lang: Zwei Siedler verprügeln 14-jährigen palästinensischen Jungen. Sehr stark. Siedlerbewegte besprühen IDF-Memorial mit swastikas und anti-High-court-Sprüchen. Noch stärker. Siedler zünden Olivenhaine an. Cool. Palestinian MP and ex-Minister of Information Mustafa Al Barghouthi accused Israel of expanding settlements and covering up attacks by right-wing Jewish settlers on Palestinians. He also criticized the lack of condemnation of these activities by the international community.Dr. Al Barghouthi said that illegal Israeli settlers are taking advantage of internal Palestinian conflict to build more settlements on stolen Palestinian land. A recent example is the Homesh settlement, evacuated as part of the Israeli unilateral disengagement plan in 2005. Settlers began reoccupying the settlement this week, and have managed to build a synagogue on the land with the protection of the Israeli army. The Palestinian MP also condemned the settlers' attack on the Palestinian villages surrounding the Homesh settlement, saying that the settlers and the Israeli army coordinate attacks on unarmed civilian Palestinian farmers. He demanded that protection be provided by the international community, stating his refusal to accept the fact the Israeli is a state above the law. Und.

Assaults

Bei einem schwerwiegenden Zwischenfall in Ramallah wurde durch Mitglieder der Präsidial-Miliz der Bruder von Marwan Barghouti auf offener Strasse mißhandelt. Begonnen hatte der Zwischenfall als Milizionäre das Auto der Tochter Barghoutis, Ruba, mittlerweile Studentin durchsuchten und diese ihre Mutter um Hilfe anrief. Nach dem Erscheinen des herbei geeilten Bruders Qassam und einer weiteren Person eskalierte die Szene. Den beiden Männern wurden Pistolen an die Köpfe gehalten, sie wurden getreten und geschlagen, die Bevölkerung die gegen die Milizen einschreiten wollte durch "Verstärkung" zurück gehalten. Wie bedeutend dieser Vorfall ist zeigt die Reaktion von Sonnenkönig Abbas, der umgehend seinen Chefberater, Präsidialamtsboss Rafik Husseini [1] zu den Barghoutis schickte, welcher eine Investigation der Ereignisse versprach. Bewertung: Interfraktionelle Spannungen, die nur mühsam durch die Notstandsregierung verdeckt werden können. Barghouti trat in letzter Zeit sehr häufig als unabhängiger Kritiker aus dem israelischen Gefängnis auf. Seine Familie zu bedrohen und körperlich zu verletzen ein politischer Racheakt, dessen Urheber und Schreibtischtäter [Studentin fährt nach Hause und wird abgepaßt] mal wieder unter den Dahlan-Thugs vermutet werden muß.

Weitere bedenkliche Eskalationen spielen sich in der Westbank ab: IDF-Milizen verhaften in Nablus 5 "wanted men" = nach ein paar Tagen aussetzen der Verhaftungswellen geht die Angelegenheit in etwas reduziertem Maße weiter, wenngleich die Tendenz [heute Nacht waren es insgesamt 15 Verhaftungen eher in eine Steigerung zu gehen scheint.] Dies führt zu offensichtlich von den IDF-Milizen "gewünschten" Gegenreaktionen aus dem Fatah-Spektrum: Die al-Aqsa-milizen beschossen die israelsiche Siedlung Bracha und den Huwwara-checkpoint bei Nablus, während die PFLP versuchte ein israelisches Fahrzeug mit einer roadside-bomb in Nablus zu treffen. Hinzu kommen ausgebrochene Studentenunruhen zwischen Fatah und Hamas an der An Najah Nablus, bei denen nach ersten Angaben mehrere Personen verletzt wurden. Fatah-Milizen hätten die Uni nach dem Ausbruch gestürmt und wie es sich gehört wild um sich geschossen. Der andere Player in Nablus soll angeblich zurückgedrängt worden sein: "Israel's security forces have primarily succeeded in killing or arresting many of the cells that had been under Hezbollah control, mostly in the area of Nablus and northern West Bank." Soeben wird von einem Luftangriff aus Gaza vermeldet, der wohl den Islamic Jihad im Auge hatte. Gebäude zerstört, kein Personenschaden [nach dem zuvor von 5 Verletzten die Rede war].

Politische Brisanz enthalten die Aussagen von Dorit Beinisch: Israeli forces have deliberately delayed the implementation of an Israeli High Court of Justice ruling to dismantle a concrete barrier near the southern West Bank city of Hebron, Supreme Court President Dorit Beinisch said on Monday. In 2006 the High Court ruled that the Israeli army should, within six months, remove the concrete wall adjacent to Route 317, south of Hebron. The ruling followed a petition by the Association for Civil Right in Israel and Arab inhabitants of nearby villages. On Monday, the court re-examined the issue, as petitioners had complained that the state of Israel had not complied with the ruling. "The court ruled to remove the wall. This is no way to treat the court," Benisch said. Justice Ayala Procaccia added that "if this is how the state treats court rulings, what can we expect from the ordinary citizen? What message are you interested in sending here?" Bericht.

Israels "lebendige" Demokratie erhält derzeit tägliche Nackenschläge aus dem Sektor "Korrupter Machtapparat der mit den Militärs klüngelt". Die Brotpreise steigen massiv an, die bisherige Subventionspolitik vergangener Zeiten die den Brotpreis zumindest auf unserem Niveau hielt wird auf dem Altar kriegerischer Unternehmungen geopfert. Oder eher geolmert. Dabei sind die zu erwartenden Anstiege des Getreide/Mehlpreises auf dem Weltmarkt noch nicht eingepreist. Die armen bezahlen die Steigerung des Lebenswandels der reichen Kaste, die sich an Verteidigungshaushalt und gestiegenem Ölpreis offensichtlich noch nicht satt gefressen hat. Beispielhaft ein Erlebnis eines Soldaten [gestern im Radio, das täglich von solchen Beispielen trieft]: Am Wochende hatte der Soldat einen einen Unfall, bei dem er sich Zähne ausschlug. Die IDF-Miliz verweigert ihm jedoch Krankenversicherungsschutz, weil er am Wochenende ... zu Hause war. Der Staat fühlt sich nicht verantwortlich, die Krankenkasse zahlt nichts. Ist es da ein Wunder wenn die Histradut sich gezwungen sieht einen landesweiten Generalstreik auszurufen, der wohl morgen beginnen wird? "The treasury had previously been willing to offer only a 0.2-percent increase [für die Staatsbediensteten]. Ofer Eini [Chairman Histradut] refused and termed the offer "insulting," adding it was "like offering to buy each worker two falafels." Bald wird wohl nicht nur Olmert stinken, sondern auch die Straßen Jerusalems.

Sehr empfehlenswert: Jerusalem Women Speak of Peace. Ebenso: Timothy Seidel: Who Are We Forgetting?

[1] Rafik Husseini: A document issued by the Hamas Movement has unmasked the involvement of a number of PA security officials in kidnapping foreign journalists in Gaza Strip. The document dated January, 2007 was in the form of an official letter from the then PA interior minister Sa'eed Siyam to Dr. Mohammed Awad, the secretary of the then PA council of ministers. In the letter, Siyam informed Awad that PA officials in the office of PA chief Mahmoud Abbas were fully aware of those involved in the kidnapping and that those officials were encouraging the kidnappers instead of arresting them. Furthermore, Siyam affirmed that most of the journalists’ kidnappers were associated with one of Fatah’s influential leaders in Gaza Strip and that Abbas was aware of their identities and he even absorbed a number of them in his presidential guards. The letter of Siyam was answering a letter from Rafik Al-Hussaini, one of Abbas’s advisors, regarding the kidnappings.

Montag, 23. Juli 2007

Maulkorb für Blair oder "listening mode"?

Nach den heutigen Besuchen bei FM Livni, Milizenführer Barak und special-agent Ramon wurde von der israelischen Seite ein Maulkorb für den neuen Quartett-Sondergesandten Tony Blair verhängt. Erst nach der Visite morgen bei Staatsoberhaupt Shimon Perez ist ihm erlaubt einen toast auszubringen. ["tolle Gelegeheit für Frieden blabla" statement.] Sein Sprecher drückte das Redeverbot so aus: "This is a preliminary visit to hear the views of key Israelis and Palestinians about the issues that have to be addressed in order to fulfil the demanding mandate Mr. Blair has taken on." Blair, die Politjungfrau, die hunderte Mal wiedergekäute "Argumente" erst noch hören muß? Die israelischen Gastgeber hingegen plapperten munter im Sinne der Bush-Rede letzter Woche drauflos, wobei langsam die Frage erlaubt sei wer denn eigentlich die Bush-rede nun geschrieben habe: "The path to a Palestinian state goes through their own war on terror, as well as the construction of stable infrastructure for a responsible state that is run by a government that accepts the international community's conditions, and can control its own territory and prevent it from becoming a danger source for Israel," Livni said after the meeting. Livni told Blair that such a process would be "in the entire region's interest, as well as [in the interest of] all moderate factors that are standing up to the threat of the extremists, which takes different forms in different places." She emphasized that the international community must simultaneously "distinguish between the moderates and the extremists, take a firm stance on Hamas and not give the organization any legitimacy - direct or indirect - as long as they do not fully comply with the three conditions of recognizing Israel, halting the violence, and recognizing previous agreements." Am besten gefällt mir die unterschiedliche Darstellung ihres Satzes: "This is a critical point in time to create a turning point.", oder "This is a critical point that can create a breakthrough." [Durchbruch in den kritischen Zeitpunkt zum Wendepunkt, :-)] Haim Ramon machts knapper: "It is time to renew the process and I'm sure that the (Israeli) prime minister will do that in the nearest future." [Renew ist gut, als ob da schon je mal was gewesen wäre.] Von Barak ist iÜ gar nichts berichtet nach dem er vor 2 Wochen etwa von Olmert wegen zu eigenständiger Aussenpolitik zusammengestaucht wurde. Ich bin mal gespannt was Netanjahu sagt, der zeitlich super passend einen neuen Freund gefunden hat, der wiederum mit Blair nicht ganz so gut kann: Britain does not rule out military strike on Teheran. Im Ergebnis des ersten Tages war der Besuch Blairs reine Zeitverschwendung. Die schwache und mit Neuwahlszenarien konfrontierte Kadima-Bewegung versucht sich aussenpolitisch als nationalen Schutzwall zu produzieren. Ein Akt der fast so lächerlich ist wie die Akte der ramallahnischen Notstandsbewegung, die heute [Livni: "take a firm stance on Hamas and not give the organization any legitimacy - direct or indirect - as long as they..."] allen Erstes nach Recht und Gesetz den Hamas-Bediensteten und Gewählten des PLC ... zustehende Gelder ausgezahlt hat. Ein ganz schlechter move von al-Maliki, der denkt sich damit überraschende Loyalitäten erkaufen zu können. Interessant dabei das sich doch Livni und Fayad gerade am Wochenende zu Gesprächen trafen. Es gibt folgende Szenarien: Entweder hat Livni von Fayad nicht gesagt bekommen das man die Auszahlung vor habe, was nicht unbedingt für die Substanz der Gespräche sprechen würde, oder sie hat es gesagt bekommen und verbietet am nächsten Tage Blair nicht nur zu sprechen, sondern gar ähnliches anzudenken. Livni sollte mal Urlaub machen.

Andere EU-Politiker, die keinesfalls jemals die Chance haben werden Quartett-Sonderbeauftragte zu werden und daher auch keinen Maulkorb tragen nutzen dies weidlich: La terra di Israele solo agli ebrei. Ma questo non è razzismo?

Weitere news: Qassam hits house in western Negev kibbutz. Eine zweite schlägt neben einer Schule ein. PM Olmert hatte diesbezüglich in der Nacht zuvor erklärt das mit der Heimatfrontversorgung alles in bester Ordnung sei. +++ Die berichteten honour-killigns an drei Schwestern sollen aufgeklärt werden. +++ "Last year saw a sharp, 50 percent surge in the number of Israelis who obtained German citizenship, federal statisticians said Monday as they released naturalization figures. Out of 124,830 people who renounced their old citizenship in 2006 and became Germans, 4,313 were from Israel, the Federal Statistics Office in Wiesbaden said. The overall number gained 7 per cent compared to 2005, rising for the first time since an upwards spike in 2000 following law changes." +++ Noch unklar [ongoing] "Palestinian gunmen storm Fatah offices in Gaza, wounding several workers"

Israels Wehrkraft - Quo Vadis?

Man erinnere sich an die extrem schweren Vorwürfe seitens der Politik an dem Verhalten politischer Dienstverweigerer, die es aus moralischen Gründen ablehnten Dienst in den besetzten Gebieten zu tun, bzw Totalverweigerer aus dem Reservistenspektrum sind. Von der Anzahl darf man in der Spitze von 500 offiziellen Verweigerern pro anno ausgehen. Man erinnere sich zudem an Verweigerer wie Yonathan Ben Artzi der es wagte auf Kinder Schiessen ausschließen wollend zu verweigern. Er wurde zig Mal zu Gefängnisstrafen verurteilt und saß über 100 Tage in Haft. Nun hat heute IDF Human Resources head Maj.-Gen. Elazar Shtern mit einer ganz anderen Anzahl schwere Vorwürfe an die Politik selbst vorgetragen: 25% der israelsichen Jugendlichen würden mittlerweile keinen Vaterlandsdienst mehr leisten. Die größte Gruppe ist hierbei die "religiösen Studenten", aber auch die Gruppe der "Wohlstands-Armeeflüchtlinge" scheint immer größer zu werden. Wie tief das Problem sitzt ergibt sich jedoch aus der [statistisch nicht ausgeführten] Tatsache das die politische Indoktrination der Jugend eine Schwemme an die-hard-Jugendliche hervorrief, die als Elitesoldaten in Kampfeinsätze will, wohin gegen in die Bereiche Armored Corps, Engineering Corps and Artillery Corps, ergo die weichen und langweiligen, technischen Armeeeinheiten kaum einer noch will. DEr Oberste Armeechef IDF Chief of General Staff Lt.-Gen. Gabi Ashkenazi wird mit den Worten zitiert: "[75% of..] The youth will not dictate to us where they serve." Bei der derzeitigen demographischen Lage werden 22 000 junge Israelis nicht zum Wehrdienst eingezogen. Von den restlichen 68 000 aber diejenigen strengstens bestraft die verweigern möchten.

Despotisches Milchmädchen: "Prime Minister Ehud Olmert declared Sunday evening that his Kadima party would continue to lead Israel for the next few years, and that he would remain prime minister. ... "[Defense Minister Ehud] Barak says he'll run against [Likud chairman Binyamin Netanyahu ], and Bibi says he'll run against Barak, but I say to both of them - I'm going to be prime minister," Olmert declared." +++ Manawel Issa Abdellal, Arbeiterführer und Co-Vorsitzender der Palestinian General Federation of Trade Unions ruft zum Boykott israelischer Produkte auf und behauptet die israelische Einheitsgewerkschaft Histradut hätte einen Vertrag von 1996 gebrochen in dem vereinbart wurde die Gewerkschaftsbeiträge der arabischen Minderheit in Israel unter den Paläsinensern und Israelis zur Hälfte aufzuteilen. Histradut hätte alles behalten. [Na, wer war langjähriger Histradutchef... ein gewisser Ex-Kreigsminister Peretz.] +++ Während die Al-Aqsa-Brigaden [Fatah] zwei Zwischenfälle in der Westbank und bei Sufa/Gaza inszenieren kommt es zwischen Milizionären der Hamas und des Islamic Jihad zu überraschenden Szenen: Eine Hamas-Einheit soll die Platzierung einer Bombe durch eine Islamic Jihad-Einheit verhindert haben, worauf es zu schweren streitereien kam. Zwar kein Anzeichen das die Hamas tatsächlich die Aktionen des Islamic Jihad verhindern will, jedoch angesichts einer strategischen Richtungsänderung bezüglich der Funktion von Tony Blair durchaus denkbar das hier ein Trend entsteht. Bis zum heutigen Tage hatte die Hamas einen Kontakt mit Blair mit schweren Verbalattacken abgelehnt. Nun hat kurz vor dem Besuch Blairs in Ramallah Sprecher Sami Abu Zuhri eine generelle Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Muslims Speak Out

Hier sei kurz auf ein special der Washington Post verwiesen.

Ebenso kurz israelische Erwartungshaltungen für den ersten Besuch Tony Blairs. Dto. eine Verfassungskrise der einen Art: Likud, NRP leaders call for education minister's dismissal. Und die Verfassungskrise der anderen Art wird immer bunter: "Fayad's government is now facing a real constitutional crisis," said independent legislator Mustafa Barghouti. "The government needs the approval of the parliament so that it can carry out its duties." Hassan Khraisheh, deputy speaker of the PLC, said the only solution to the current crisis was reconciliation between Fatah and Hamas. He said Sunday's session was called by Fayad with the hope that the council would vote in favor of his government. [7 Verhaftungen in der Westbank über Nacht.]

Extra: Editorial von Tony Sayegh

Time for a New Palestinian Liberation Movement

Sonntag, 22. Juli 2007

8 Tote und Betriebsamkeit

Bei drei verschiedenen Aufeinandertreffen zwischen bewaffneten Kräften militanter Gruppierungen kam es im Verlauf des Sonntages zu insgesamt 4 Toten im Gazastreifen. Am Morgen hatten bei Beit Lahia Kräfte der IDF-Milizen nach der Zündung einer roadside-Bombe nahe eines Panzers zwei Kämpfer der Hamas-Milizen getötet. Am nachmittag schossen Kräfte der Milizen des Islamic Jihad 3 Qassam-Raketen auf Schulgebäude in Sderot, wobei es zu einer [leicht] Verletzten kam. Die Gruppe Islamic-Jihad-Kämpfer wurde hernach durch einen Hubschrauber der IDF-Miliz attackiert, wobei zwei der Kämpfer gettötet wurden. Am Abend versuchten erneut IDF-Milizen eine Gruppe Kämpfer der Hamas zu töten. Der Angriff auf ein fahrendes Auto bei Beit Hanoun schlug jedoch offensichtlich fehl [2 Verletzte]. In weiteren Meldungen wurde von einer frühzeitig explodierten Autobombe [Nuseirat, Gaza] berichtet. Der Palestinian Center for Human Rights entdeckt die Leichen von drei Schwestern und mutmaßt sie seien Opfer eines honour killings geworden. Der Juni-Bürgerkrieg fordert ein verspätetes Opfer: Ein damals Verwundeter erliegt seinen Verletzungen. Daneben kam es zu einer granatattacke auf den Kisufim-crossing [DFLP]. In der Westbank bleibt es vornehmlich ruhig, mit Ausnahme von 22 Verhaftungen [Hamas-Anhänger] durch die Fayyad-Milizen, während sich die IDF-Milizen mit der Entführung des Vize-Sprechers des PLC Hassan Khreisha für eine Stunde begnügten.

An der diplomatischen Front installiert Sonnenkönig Abbas ein Tribunal, dessen Aufgabe die Vorbereitung eines politischer Schauprozeßes gegen den als Querulant aufgetretenen Hani Al-Hasan ist. Interessanter Weise ist einer der Beisitzer der Lieblings-Araber der SPD Abullah al-Franji. Im Mittelpunkt des Tribunals steht der Verstoß gegen den den neuen Verfassungsartikel No 1 der fayyadischen Notstandsdiktatur: Anti-Fatahistisches Denken und Reden ist verboten. Was anti-Fatah istisch ist bestimmt der Präsident aller Palästinenser.

Durchaus wichtiges hochrangiges Vorbereitungstreffen in Amman für den anstehenden Besuch der Aussenminister Jordaniens und Ägyptens in Jerusalem. Hinweis: Es handelt sich bei der Frau mit der schrecklichen Frisur NICHT um Whoopi Goldberg. Ebenso vorbereitend [und ohne nahmhafte Ergebnisse] trafen in Jerusalem Israels Aussenministerin Livni und der Notstands-Fayyad aufeinander. Livnis Frisur war eindeutig besser gestylt. Wichtig ist noch der Terminplan, denn ab Morgen werden sie sich alle miteinander irgendwie treffen, ohne das dabei eine ersichtliche Strategie zu erkennen wäre. Zuerst kommt Morgen Blair [zeitgleich mit British Foreign Office Minister Kim Howells] nach Jordanien und trifft FM Khatib. Am Dienstag trifft King Abdullah auf George Bush.

Nachbarstaaten: Schwere Demonstrationen an der Grenze Ägypten-Gaza wegen bevorstehender Räumungen. Ägypten plant die Errichtung eines Sicherheitskorridors. Äußerst bedenklich spitzt sich die Situation um die Bewaffnung der Hezbollah im Süden Libanons zu. Die Häuserkämpfe im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared gehen in die nächte Woche. Bestätigt werden 117 Soldaten - 81 Milizionäre - 41 Zivilisten. Tote wohlgemerkt. Nach Angaben des Staatsfernsehens 13 Milizionäre mehr. Ebenso von Interesse: Rivals await start of French-led dialogue.

Brüller zum Sonntag



Plans Underway for World's Largest Cross in Nazareth
, aufgeschnapt bei Mimi Asnes.

Israel to EU: We oppose giving political role to PA donor states

Rechtzeitig zu diesem Post wird gemeldet das die IDF zwei Hamasniks im Gazastreifen getötet hat.

Man höre und staune: Als Israel kann man nicht nur mit der Hamas und Iran und Libanon und Syrien diplomatische Verwerfungen ausleben, sondern auch mit dem schönen ... Norwegen. Die norwegische Position ist aufgrund fundamentaler Kritik am israelischen Vorgehen seit längerem den Israelis ein Dorn im Auge. Norwegen verspielte sich das letzte Ansehen als es nach Bildung der Mekka-Unity-Regierung den Boykott der palästinensischen Regierung aufhob und auch die Hamas [auf eher unbedeutendem Niveau] unterstützte. Norwegen blieb das einzige Land das diese Regierung anerkannte, in dem mit der Hamas geredet und das für EU-Aussenpolitiker Botschafter bei der Hamas spielt. Nun aber geht Norwegen zu weit: Es möchte anläßlich eines regulären Treffens von 12 Geberländern + Weltbank + IMF eine Dachorganisation gründen, die nicht nur der Gebung von Geldern organisatorisches, sondern auch politisches Gewicht verleiht. Grundsätzlich geht es Norwegen nicht um ein kleines Land mit eeeetwas zu großem Ego, sondern um bereits letztes Jahr angedachte Strukturreformen. Im speziellen gehen den Israelis zwei Punkte massiv gegen den Strich: 1] "2. Dass sowohl im UN-Hauptquartier auch als beim Einsatz im Feld gleich gedacht und gearbeitet wird. Bis jetzt haben wir häufig erleben müssen, dass es eine Diskrepanz gab, zwischen der Haltung derer, die das Hauptquartier leiten und derer, die im Außeneinsatz sind." Eine wunderbar sanft und polit-rhetorisch excellent ausgedrückte Kritik am Abstimmungsverhalten der Marshall-Inseln [und ihrer Provinzen USA und Israel], die im UN-Hauptquartier IMMER gegen norwegische Werte stimmen. 2] "Ein neuer wichtiger Zugewinn ist auch die Friedenskonsolidierungs-kommission. Ziel ist es, auf diesem Wege zu einer ganzheitlichen Friedenskonsolidierungsstrategie zu finden. Wir werden alle Ressourcen mo-bilisieren, die notwendig sind, um Friedenprozesse zu begleiten, nachdem Friedensabkommen geschlossen wurden. Viele Friedensabkommen werden gerade kurz nach Unterzeichnung wieder gebrochen, da die Kraft nicht ausreicht, sie durchzusetzen. Norwegen wird in der Kommission von Anfang an verantwortlich mitwirken."

Norwegen macht Ernst. Und gerade Länder wie Deutschland und Frankreich sind sind keinesfalls abgeneigt den Norwegern strategisch zu folgen. Nun hat also Israels Aussenministerin Tzipi Livni während des Besuchs von Xavier Solana allen Ernstes diesen beauftragt den Norwegern in die Parade zu fallen, da Israel befürchtet die September-Veranstaltung in Norwegen wäre dazu gedacht israelisches Vorgehen [wie heute Nacht Hamasniks abzuknallen] zu diskreditieren und politischen Druck auf Israel auszuüben. "Livni asked Solana to during their meeting last week to instruct the donor states to focus only on infrastructure and economy-related issues, especially in the West Bank, in order to improve the lives of the Palestinian people. Livni said that Israel does not want the donor states to become a political body that deals with issues such as a final status solution between Israel and the Palestinians. Israeli officials believe that the body's involvement in such political issues would only not only hinder the peace process, but also diminish the group's ability to provide assistance to the Palestinian people. Livni reiterated the importance of ensuring that donated funds don't reach Hamas." Was Israel sicher desweiteren in Zukunft stören dürfte wäre das Kurt Vollbäck Hochkommissar für nationale Minderheiten der OSZE geworden ist. Damit wird er Chef von Gerd Weisskirchen [SPD MdB], Sonderbeauftragter für Antisemitismus in der OSZE , den ich in dieser Funktion gerne zitiere: "Also das Existenzrecht Israels steht auf dem Spiel, und dabei kann es für uns Deutsche nichts anderes geben, als dieses Existenzrecht zu verteidigen, an der Seite Israels zu stehen, ... dass es das Recht haben muss, darauf mit allen militärischen Mitteln zu antworten, wenn es ausradiert werden soll" Wir lesen richtig: darauf mit allen [Darauf: Hezbollah, Iran, Hamas-Charta = Ausradieren +++++ Mit Allen: Atomwaffenschlag.]

Wird Zeit das da mal einer aufräumt und wenn es denn Norwegen sein muß dann eben Norwegen. [to be continued...]

PS: Israels Anstrengungen wirtschaftliche Blüte zu erlangen ohne Unkraut zu entfernen. Hamas outlines basis for reconciliation with rival Fatah. Jung, dynamisch, aufstrebend bedeutet in der Westbank derzeit: "Hamas and Iran have their reasons to obstruct the release of any Palestinian prisoner. They both believe that releasing the prisoners may open the horizons for political and security transparency, and an easing of the tension. This contradicts with the aspirations of Iran and Hamas." [Jamal Nazzal, Fatah, der behauptet Iran hätte Meshal 40Millionen US$ für jüngste Äusserungen bezahlt.] Und ein nicht unwichtiges Thema stehtheute im israelischen Kabinett an. Nicht.... Norwegen, sondern die um 12,5% gestiegenen Brotpresie.